Graz/Wien - "Es gibt keine Demokratie ohne Gleichstellung der Frau." Diesen Satz der einstigen Frauenministerin Johanna Dohnal stellt die parteifreie Gruppe Damenwahl ihrer Arbeit voran. Initiiert vom Frauenrat der Stadt Graz begleitete das Team den steirischen Wahlkampf 2010 und die Grazer Wahl 2012. Nun startet das weibliche Wahlkampfmonitoring erstmals bei einer Nationalratswahl.

Im Vorfeld erarbeitete man 23 Bereiche für die Gleichstellung von Frauen, die mit rund 52 Prozent die Mehrheit der Wahlberechtigten stellen. Diese schickte man an die zwölf wahlwerbenden Parteien.

2010 fanden wir "in Programmen von SPÖ, ÖVP, Grünen und KPÖ Themen wie Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Gewalt an Frauen tatsächlich wieder", sagt die Grazer Frauenbeauftragte Maggie Jansenberger dem Standard. Diesmal antworteten Grüne und BZÖ am Schnellsten. Wenn alle Reaktionen der Parteien da sind, werden sie auf www.damenwahl.co.at verglichen. "Nur bei der FPÖ fanden wir bisher nie etwas", so Jansenberger. "Flopthema" bei allen Parteien sei "Sexismus in der Werbung".

Konkrete Forderungen sind etwa bessere Kollektivverträge in Berufen, die vor allem von Frauen ergriffen werden und meist schlecht bezahlt sind, und die Umsetzung von Quotenregelungen in Gremien, Aufsichtsräten und Vorständen in öffentlichen Betrieben und der Privatwirtschaft. "Viele Rechte sind auf EU-Ebene längst festgeschrieben, sollen aber endlich umgesetzt werden", so Jansenberger. (cms, DER STANDARD, 5.7.2013)