Innsbruck – Der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal ist von öffentlichem, europäischem Interesse. Das wurde Mittwochabend in einer Sitzung der Generaldirektion Energie beschlossen. "Wir werden nicht zulassen, dass der Beschluss Auswirkungen auf die strenge Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für das Kraftwerk Kaunertal hat", erklärte Grünen- Klubobmann Gebi Mair. Seine Partei werde darauf drängen, dass das Projekt in zwei Jahren, wenn die Liste erneut überprüft werde, gestrichen wird.

Beim Kraftwerksbetreiber Tiwag sieht man die EU-Entscheidung als "ersten kleinen Schritt in die richtige Richtung" und als klares Bekenntnis zu Pumpspeicherkraftwerken. Der entscheidende Faktor bleibe jedoch der Ausgang der UVP, sagt Projektleiter Wolfgang Stroppa. In der Tiwag rechnet man mit einer Verfahrensdauer von fünf Jahren in zwei Instanzen. Die EU-Entscheidung habe keinen großen Einfluss auf das Verfahren in Österreich, meint Stroppa. Der geplante Baubeginn des 1,3-Milliarden-Euro-Projekts 2018 könne sich verzögern. (jub/DER STANDARD, 26.7.2013)