“Battlefield 4“ setzt gerade bei den größer geratenenen Karten ein hohes Verständnis an Spielintelligenz und Taktik voraus.

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Verschiedene Fähigkeiten bringen im Zusammenspiel mit Teamkameraden am digitalen Schlachtfeld einen deutlichen Vorteil.

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Der Kampf in der Luft und am Wasser haben bei “Battlefield 4“ ebenfalls wieder Einzug erhalten. Neu ist, dass der Spieler tauchen und auch unter Wasser Gegner mit dem Messer aus dem Spiel nehmen kann.

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Das digitale Schlachtfeld wurde massiv vergrößert und ein dynamisches Wetter soll unterschiedliche Spielbedingungen mit sich bringen.

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Das Feature “Levolution“ (Kunstwort aus Level und Revolution) soll ebenso bei jedem Spieleinstieg eine unterschiedliche Erfahrung bieten, da ganze Gebäude durch den Waffeneinsatz zerstört werden können und sich die Karte bei keiner Partie gleichen soll.

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Die Karten können außerdem mit detailierter Grafik und Authentizität begeistern.

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Außerdem wurden die virtuellen Kriegsschauplätze vergrößert und bieten auch auf den Konsolen Platz für 64 Spieler.

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Das dynamische Wetter soll mehr Abwechslung in Battlefield 4 bringen. Die Bedingungen haben auch großen Einfluss darauf, wie die verschiedenen Fahrzeuge gehandhabt werden.

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Der Kampf in der Luft kann durch verschlechterte Wetterbedingungen ebenso Probleme bereiten.

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Fahrzeuge jediglicher Art können bei "Battlefield 4" modifiziert werden.

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Der Commandermodus lässt einen Spieler jedes Teams in die Rolle des Feldmarschalls schlüpfen, der Taktiken angibt oder seine Kameraden mit Luftschlägen unterstützt.

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Missionen sollen das spielerische Gemeinschaftserlebnis verstärken und die besonderen Battlefield-Fähigkeiten zu Tage bringen.

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Das Geo-Leaderboard ermöglicht einen lokalen, nationalen und globalen Wettkampf.

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Der neue Battlelog lässt sich fortan auch auf dem Tablet verwenden.

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"Battlefield 4" ist der neueste Ableger der Shooter-Erfolgsserie vom schwedischen Entwicklerstudio DICE. Im Oktober 2011 wurde die vergangene Version veröffentlicht. Der GameStandard konnte anfangs August bei einer Präsentation in Stockholm die PC-Version vom neuen “Battlefield 4“ antesten und einen Blick auf neue Features und Programmieränderungen werfen.

Frosbite Engine 3

Fast zweieinhalb Jahre ist es her, dass “Battlefield 3“ veröffentlicht wurde und Kritiker sowie Genre-Fans hauptsächlich aufgrund des Mehrspielermoduses begeistern konnte. Schelte gab es damals jedoch von PC-Nutzern, die gezwungen wurden, die Verwaltungssoftware Origin zu installieren. In diesem Zusammenhang war oftmals von Spyware die Rede, was der Publisher jedoch dementierte. Die neueste Version des Kriegsspiels wird in der PC-Version wieder an Origin gebunden sein. Doch ansonsten sind bei dem Spiel nur wenige Pixel auf dem anderen geblieben.

Geschuldet ist dies der Überarbeitung der Spiele-Engine Frostbite, die DICE in der mittlerweile dritten Version zur Verfügung steht. Besonders profitieren sollen dadurch übrigens die kommenden Konsolen-Flaggschiffe von Sony und Microsoft, die unter anderem erstmals 64 Spieler im Mehrspieler-Modus zulassen.

Die Neuerungen in Frostbite 3 im Überblick.

Krieg = Spaß? 

Obwohl leistungsstärkere Hardware noch mehr Realismus zulassen würde, habe man bei DICE einen anderen Weg eingeschlagen. DICE Creative Director Lars Gustavsson gab im GameStandard-Gespräch an, dass Detailverliebtheit und eine 1:1-Kriegsabbildung deutlich unter dem Spielspaß gestellt wird, da "Krieg bei Battlefield 4 Spaß machen soll".

Obwohl mancherorts bei virtuellen Abschüssen sofort von “Killerspielen“ gesprochen wird, welche eine Verrohung der Gesellschaft verursachen und das Gewaltpotenzial fördern, laufen diese Argumente gerade bei “Battlefield“ ins Leere. Pixel die Menschen darstellen werden zwar mit einer Waffe getötet, trotzdem ist gerade der taktische Aspekt des Spiels sowie eine Art gemeinsamer Nervenkitzel das, was den Shooter von DICE ausmacht. Eine “actionreiche Schachabwandlung“ würde “Battlefield“ deutlich besser beschreiben, als mit Begriffen wie “Killerspiele“ um sich zu werfen.

Vergrößerte Karten

Um der Beschreibung zusätzlich gerecht zu werden gibt es bei der neuen Version des DICE-Shooters Mehrspieler-Karten in deutlich größerer Dimension und noch mehr Komplexität. Die Folgerung daraus ist, dass zumindest in manchen Spielmodi wesentlich taktischer vorgegangen werden muss, als noch in der Vorgängerversion. "Run and Gun"-Rambos werden mit den größeren Karten weniger Freude haben, ihnen stehen aber verkleinerte Ausschnitte in anderen Modi zur Verfügung.

Gustavsson bekräftigte ebenso, dass speziell auf den größeren Karten gemeinsames Vorgehen und ausgeklügelte Taktik eine essentielle Rolle spielen werden. Unterstützt wird dies durch verschiedene Spezialfähigkeiten, die sich wie Zahnräder ineinander fügen und dem Team zum Sieg verhelfen.

Ein offizieller Trailer zum verbesserten Multiplayermodus.

Battlelog

Weiters wurde an den sozialen Tools gebastelt. Die überarbeitete Version von Battlelog bringt einige neue Features mit sich. So sind Statistiken fortan nicht nur über das Smartphone, sondern auch über ein iOS- oder Android-Tablet abrufbar, das bei dem Shooter überhaupt eine wichtige Rolle zukommt.

So lässt sich dieses beispielsweise als Zweit-Bildschirm verwenden, um auf eine Mini-Karte zurückgreifen zu können. Fraglich ist, ob dieses Feature überhaupt Anwendung findet, da Spieler es durchaus als Ablenkung empfinden könnten. Lars Gustvasson gab hierzu an, dass man bei DICE früh gemerkt hatte, dass man dem Spieler nicht vorzuschreiben habe, wie er deren Shooter verwenden sollte, sondern Features implementieren, die verwendet werden können oder eben nicht.

Per Smartphone oder Tablet lassen sich außerdem erstmals auch Waffen modifizieren, der Server kann ebenso mit einem der mobilen Gadgets gewechselt werden. Weiters stehen erstmals Missionen im Battlelog zur Verfügung, die mit Freunden gemeistert werden müssen. Hierbei sollen die Fähigkeiten der Spieler erkannt werden, die dann später am globalen Schlachtwerk ausgenützt werden. Zuguterletzt bringt die sogenannte Geo-Bestenliste einen lokalen, nationalen oder globalen Spieler-Vergleich.

Commandermodus

Der Commandermodus dürfte Fans der Serie ein Begriff sein, da das Feature bereits bei “Battlefield 2“ seinen Einsatz fand. Ein Spieler jedes Teams kann in die Rolle des "Commanders" treten, der seinen Mitspielern Anweisungen gibt oder sie mittels Luftschlägen am Schlachtfeld unterstützt. Für die Rolle des Schlachtfeld-Chefs ist außerdem weder PC noch Konsole nötig, da das Tablet ebenso verwendet werden kann. Die Fans der Serie hätten sich laut Gustavsson dieses Feature so sehr gewunschen, dass DICE es wiederauferstehen ließ.

“Levolution“

Besonders viel Herzblut soll laut DICE Creative Director Lars Gustavsson bei dem Feature "Levolution" (Wortspiel aus Level und Revolution) geflossen sein. Die Funktion ermöglicht eine dynamische Spielewelt, die durch den Einsatz von Waffen verändert und zerstört werden kann. Erstmals in “Battlefield Bad Company 2“ aufgetaucht, soll das Feature bei der kommenden Version derart ausgereizt werden können, dass dadurch ein spielerischer Vorteil entstehen kann. Die Funktion macht sogar vor ganzen Gebäuden keinen Halt, was bei einem E3-Spieletest veranschaulicht wurde.

Ein erster Trailer mit beeindruckendem Einsatz des “Levolution“-Features.

Wetter

Beim neuesten Ableger der Battlefield-Serie verändert sich erstmals das Wetter, was zu besseren oder eben schlechteren Spielbdingungen führt. So kann beispielsweise während einer Mehrspieler-Partie ein Gewitter oder Sturm aufziehen, der die Sicht verschleiert und mehr Aufmerksamkeit am digitalen Schlachtfeld erfordert. Ein Tag- und Nachtwechsel wurde von DICE angedacht, schlussendlich aber wieder verworfen.

Schusswaffen, Messer und Fahrzeuge

Der Waffen-Bastelmodus wurde beim neuen Battlefield ebenso verfeinert, außerdem stehen weitere Schießeisen und andere Messer zur Verfügung. Neu ist außerdem auch, dass man nicht mehr komplett von einer Klingen-Attacke überrascht werden kann, sondern durch eine schnelle Tastenreaktion den Angriff verhindert. Der neue Ableger der Shooter-Serie bringt außerdem die Modifikation von Fahrzeugen, die ebenso einen Vorteil bringen soll.

Virtual Reality

Obwohl DICE Creative Director Lars Gustavsson angab, die Entwicklung rund um Virtual Reality-Gadgets, wie der Oculus Rift mit Begeisterung zu verfolgen, wird die Kriegssimulation nicht von der Spezialbrille unterstützt. Für die im Jahr 2014 erscheinende und 300 Dollar teure Rift soll aber "etwas in Planung sein“.

Einzelspielermodus

Bei der Vorgängerversion von “Battlefield“ wurde der Einzelspieler- im Gegensatz zum Mehrspielermodus nicht sehr positiv aufgenommen. In der neuen Ausgabe des Shooters wird man erneut alleine und offline gegen Gegner kämpfen können. DICE würde weiterhin am Einzelspieldermodus festhalten, da dieser laut Gustavsson “Experimente“ zulässt und wichtig für die Weiterentwicklung des schwedischen Entwicklerstudios ist.

Erster Blick

Der GameStandard konnte anfangs August auf Einladung von DICE und Electronic Arts einen einstündigen Blick auf die Alpha-Version von “Battlefield 4“ werfen. Gespielt wurden zwei neue Spielmodi: Obliteration und Domination. Bei ersterem geht es  darum, eine Bombe zu finden, die an einem zufälligen Ort auf der Karte platziert wird und mit dieser eine Stelle des Feindes zu zerstören. Während bei Obliteration hauptsächlich auf einer größeren Karte gespielt wird und Taktik das A und O darstellt, kann bei Domination auf Rambo-Manier herumgelaufen und geschossen werden. Bei dem bereits bekannten Spielmodus wird auf einem kleinen Ausschnitt einer Karte gespielt, Stationen müssen erobert werden, sodass dem Gegner die Spielertickets ausgehen.

“Levolution“ noch unausgereift

Battlefield-Fans werden sich auch bei dem neuesten Ableger schnell zurechtfinden, da das Spiel zumindest in der Alpha-Version nur wening Grafikänderungen und -Verbesserungen mit sich bringt. Großartig inszenierte Spieleorte, ein anspruchsvoller Mehrspielermodus und ein perfekt abgestimmter Ton lassen einen über kleinere Bugs und grafische Unausgereiftheiten der Alpha-Version hinwegsehen. Weniger gefällt die Tatsache, dass "Levolution" in seiner derzeitigen Form noch sehr unausgereift ist und an manchen Stellen teilweise mangelhaft war.

Ein offizieller Trailer verrät, wie sich DICE das "Levolution"-Feature vorstellt.

Ton & Spielmodi top

Beim dynamischen Wetter war DICE fleißig, da aufziehende Winde sowie die Wolkenumgebung den Eindruck eines bald anstehenden Gewitters erzeugten. Hierbei muss abermals betont werden, dass DICE beim Ton wirklich großartige Arbeit geleistet hat und der Spieler durch den Sound wahrlich in die Spielekarte gezogen wird. Das schwedische Entwicklerstudio soll laut eigenenen Angaben viele Ressourcen in die Weiterentwicklung einer realistischen Audio-Umgebung gesteckt haben, die in der neuen Frostbite Engine seinen Einsatz findet.

Wer mit “Battlefield 3“ oder anderen Shootern zurechtkommt, wird sich am Schlachtfeld der kommenden Kriegssimulation ebenso heimisch fühlen. Hierbei soll jedoch erwähnt werden, dass fortan getaucht werden und das Messer unter Wasser verwendet werden kann. Stichwort Messer: die Schnelltipp-Abwehr gefiel beim einstündigen Test nicht wirklich, da diese ein Arcade-Feeling in das Spiel brachte, was einer derart realistischen Kriegssimulation nicht gut tut.

Der Commandermodus wurde ebenso angetestet, prinzipiell macht dieser Laune und bringt einen neuen Spieleansatz. Am Spielfeld müssen übrigens immer zwei Commander oder gar keiner spielen, da lediglich ein Kriegschef einen klaren (unfairen) Vorteil mit sich bringt.

Ausblick

Bei “Battlefield 4“ setzen DICE und Electronic Arts hauptsächlich auf Altbewährtes, das deutlich verfeinert wurde. Features wie “Levolution“ und das dynamische Wetter sind noch in einem frühen Stadium, zeigen aber bereits interessante Ansätze. Bei der Grafik hat sich in der derzeitigen Alpha-Phase gegenüber der Vorgängerversion nicht allzu viel geändert, beim Ton kann das Videospiel deutliche Pluspunkte sammeln. Die größeren Karten und einzelnen Spezialisierungen versprechen ein höheres Maß an Spieletaktik, der überarbeitete Battlelog bringt neben anderen Features Missionen die spielerische Fähigkeiten erkennen.

Mit Battlefield 4 ist es schlussendlich gelungen, den Spieler vom PC auf ein digitales Schlachtfeld zu manouvrieren, das durch Realismus und realer Taktik besticht, ebenso Spaß macht und den Genre-Fan auf neue Art und Weise fordert. (Daniel Koller, derStandard.at, 25.08.2013)