Hanno Setteles "Wahlfahrt" mit Frank Stronach

Foto: ORF/Roman Zach-Kiesling

und Josef Bucher (BZÖ).

Foto: ORF/Roman Zach-Kiesling

Das Auto, in dem der ehemalige US-Korrespondent des ORF, Hanno Settele, für das neue TV-Format "Die Wahlfahrt" Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl durchs Land kutschiert, ist schön: Ein Mercedes aus den 1970ern mit karierten Sitzen und dem Kennzeichen "W Wahl 13". Die ersten Beifahrer, die man Mittwochabend sah, waren Josef Bucher (BZÖ) und Frank Stronach (TS).

"Ich war mit meinen Eltern nie auf Urlaub", erzählt ein traumatisierter Bucher in der Krachledernen aus seiner Kindheit. Iggy Pop stimmt zwischendurch immer wieder "The Passenger" an. Dann geht es beinhart weiter: "Die Opposition soll aufhören zu kritisieren", erklärt Stronach sein Demokratieverständnis.

Settele kommentiert die teils privaten Sprachauswüchse mit dem nötigen Humor, den man braucht, um nicht absichtlich gegen eine Betonwand zu rasen, verschenkt Wunderbäume und gibt mit Cowboystiefeln Gas.

Bucher darf auch selbst fahren. Seine 124 Stundenkilometer machen Settele nervös, vor allem als der Kärntner darüber sinniert, auf wie viele Schilder man sich konzentrieren müsse.

Wer will schon neben Bucher sterben, wenn er noch Spaß auf der Straße mit Eva Glawischnig (Grüne), Heinz-Christian Strache (FPÖ), Michael Spindelegger (ÖVP) und Werner Faymann (SPÖ) haben kann.

Das absurde Highlight der Fahrt mit Onkel Fränk wurde freilich schon vor der Ausstrahlung bekannt: Stronachs Idee, in Österreich die Todesstrafe für "Berufskiller", die im "Mafia-Style" morden, einzuführen, lässt Assistentin Kathrin Nachbaur auf der Rückbank erstarren, während Settele offenbar still bewusst wird, dass er mit seinem Format soeben fein eingeparkt hat. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD, 12.9.2013)