"Curiosity" ist seit 13 Monaten auf dem Mars unterwegs.

Foto: NASA

Washington - Das Vorkommen von Methan in der Atmosphäre eines Planeten kann ein möglicher Hinweis auf aktuelle oder vergangene biologische Aktivität sein. Der NASA-Rover "Curiosity" sendete nun Daten, die weit weniger Methan in der Atmosphäre des Mars belegen, als Wissenschafter erwartet hatten. 

Ausgehend von teleskopischen Beobachtungen der vergangenen Jahre waren Forscher von der Existenz regelrechter Methan-Schwaden ausgegangen. Aufnahmen aus dem Orbit des Mars ließen ebenfalls auf größere Ansammlungen des Gases schließen. Die Beobachtungen heizten Spekulationen über einen möglichen biologischen Ursprung des Methans an. 

Die Hoffnungen darauf waren jedoch von Anfang an gedämpft. So wurden einerseits geologische Methan-Quellen wie Vulkane nicht ausgeschlossen. Im Vorjahr kamen Forscher zu dem Schluss, dass auch Meteoriten, die aus dem All auf die Marsoberfläche gelangten, für einen großen Teil des Metans in der Marsatmosphäre verantwortlich sein könnten.

Nur kleine Spuren nachgewiesen

Messungen mithilfe des Tunable Laser Spectrometer (TLS) des Rovers "Curiosity", das zur Bestimmung der chemischen Bestandteile der Marsatmosphäre und der Ermittlungen von Konzentration und Mengenanteilen eingesetzt wird, ergaben nun jedoch viel niedrigere Werte von atmosphärischem Methan als erhofft.

Die Auswertung der Daten lasse zwar auf kleine Spuren des Gases schließen, schreiben NASA-Forscher im Fachmagazin "Science". Die Messungen zeigten aber, dass in der Marsatmosphäre etwa sechsmal weniger Methan vorkommt als bisher vermutet. Die neuen Erkenntnisse senken die Wahrscheinlichkeit, dass es auf dem Roten Planeten mikrobielles Leben gibt, von dem Methan produziert wird, drastisch.

Der Rover "Curiosity" war vor knapp 13 Monaten auf dem Roten Planeten gelandet, um nach Voraussetzungen für mikrobielles Leben zu suchen. Derzeit befindet sich der Forschungsroboter auf dem Weg zum Aeolis Mons (auch bekannt als Mount Sharp) im Gale-Krater, um weitere Analysen durchzuführen. (red/APA, derStandard.at, 19.9.2013)