Bild nicht mehr verfügbar.

Mit einem Last-Minute-Treffer verdirbt Rapids Trimmel ...

Foto: APA/ Fohringer

Bild nicht mehr verfügbar.

... Oleg Blochin und Dynamo Kiew den Wien-Besuch.

Foto: APA/ Fohringer

Wien – Rapids Trainer Zoran Barisic hat sich etwas einfallen lassen. Er setzte Kapitän Steffen Hofmann auf die Bank. Das war nachvollziehbar und auch nicht, der 33-Jährige war zuletzt nicht wirklich gut. Auch nicht schlechter als die meisten seiner Kollegen, aber für einen Kicker seines Niveaus gelten eben strengere Maßstäbe. Barisic begründete seine Entscheidung, seine Denkmalbeschmutzung so: "Taktische Überlegungen, außerdem ist er nicht so gut drauf, er nimmt sich alles sehr zu Herzen. Er bleibt wichtig."  Rapid wollte im Happel-Stadion vor 34.800 Zuschauern den Favoriten Dynamo Kiew beschäftigen, keine Fehler machen und physisch an oder über die Grenzen gehen.

Da die Ukrainer das Wort Hochform auch nur aus der Vergangenheit kennen – sie sind in der nationalen Liga Fünfter –, entwickelte sich eine mäßige Partie. Rapid war bemüht, aber die Fehler im Spielaufbau waren eklatant. Einzig der 18-jährige Louis Schaub zeigt ab und zu, dass er nicht frei von Talent ist. Dynamo war ballsicherer, Chancen wurden kaum kreiert. Kiew erkannte aber die Schwächen des Gegners, der Klasseunterschied wurde deutlich. 

30. Minute: Stanglpass von Benoit Tremoulinas, Kapitän Andrey Jarmolenko schießt aus elf Metern so trocken wie flach zum 1:0 ein. Jarmolenko ist ungefähr 17 Millionen Euro wert, um diese Summe bekommt man ganz Rapid und ein bisserl mehr. 33. Minute: Das 2:0 machen sich die Grünen selbst, Stephan Palla trifft Christopher Dibon, von dessen Oberkörper fliegt der Ball ins Tor. Und was tat eigentlich Kiew-Legionär Aleksandar Dragovic bei seinem Heimatbesuch? Er war in der Innenverteidigung eher unterbeschäftigt, spulte seinen Part solide ab.

Burgstaller trifft und fällt aus

Nach der Pause hätten die Mannen von Oleg Blochin die Zeit eigentlich nur noch totschlagen müssen. 53. Minute: Rapid lebt auf. Linksverteidiger Palla marschiert, flankt, Guido Burgstaller volliert aus kurzer Distanz das 1:2. Jubel. Und auf einmal war Rapid dick da. Als hätte es die erste Halbzeit nie gegeben. Es wurde Druck erzeugt, ein Weitschuss von Thanos Petsos verfehlte knapp das Ziel.

Burgstaller schied bei einer unglücklichen Situation gegen Dragovic verletzt aus. Er wird mit Bänderriss im Sprunggelenk mehrere Wochen ausfallen. Nicht Hofmann, sondern Lukas Grozuek ersetzte ihn (74.). Und dann kam die 94. Minute: Flanke Palla, Kapitän Christopher Trimmel köpfelt wuchtig das 2:2. Riesenjubel. Barisic sagt: "Toll die Moral, ich bin stolz auf die Mannschaft."   

Nach dem 0:1 in Thun war es der erste Punktgewinn in der Gruppe G der Europa League. Der Bewerb wird am 24. Oktober in Genk fortgesetzt. Die Belgier schlugen Thun mit 2:1, sind Tabellenführer. (Christian Hackl, DER STANDARD, 3.10.2013)

Europa League, Gruppe G, 2. Runde, Donnerstag

SK Rapid Wien - Dynamo Kiew  2:2 (0:2)
Ernst-Happel-Stadion, 34.800 Zuschauer, SR Dean (ENG)

Torfolge:
0:1 (30.) Jarmolenko
0:2 (34.) Dibon (Eigentor)
1:2 (53.) Burgstaller
2:2 (94.) Trimmel

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Palla - Petsos, Behrendt - Burgstaller (74. Grozurek), Schaub, Sabitzer - Boyd

Kiew: Kowal - Danilo, Chacheridi, Dragovic, Tremoulinas - Veloso, Sidortschuk (46. Vukojevic) - Jarmolenko, Belhanda (74. Haruna), Lens (88. Gusew) - Mbokani

Gelbe Karten: Sonnleitner, Behrendt, Boyd, Schaub bzw. Sidortschuk, Vukojevic, Kowal