Bad Hofgastein - Jedes Jahr werden in der EU 3,5 Millionen neue Krebserkrankungen diagnostiziert. Rund 1,7 Millionen Todesfälle pro Jahr sind in diesen Ländern auf Krebs zurückzuführen. Aufgrund des demografischen Wandels wird die Zahl dieser Erkrankungen jährlich weiter um ein Prozent zunehmen. Das sind einige Kennzahlen aus dem Krebs-Report 2013, der am Freitag beim European Health Forum Gastein (EHFG) vorgestellt wurde.

"Im Management von Krebserkrankungen wurden in den vergangenen Jahrzehnten große Fortschritte erzielt, aber wir sind noch lange nicht am Ziel", sagte Peter Boyle, Präsident des International Prävention Research Institute, bei der Präsentation des Reports. "Auf globaler Ebene sind wir mit großen Herausforderungen konfrontiert: zunehmende Ungleichheiten beim Zugang zur Diagnose und Behandlung, Bevölkerungswachstum und älter werdende Gesellschaft, eine rasch anwachsende Zahl an Neuerkrankungen in den Entwicklungsländern, sowie eine steigende Überlebensrate, die ihrerseits für die Gesundheitssysteme eine Herausforderung darstellt."

Ungleichheiten in der Behandlung

Eine Studie des Oxford-Experten Ramin Luengo-Fernandez geht davon aus, dass Krebs in der EU jedes Jahr Kosten in der Höhe von 126 Milliarden Euro verursacht. "Im vergangenen Jahrzehnt gab es große Fortschritte bei den Behandlungsmethoden und der Heilung von Krebs", sagte Boyle. "In Folge dieser Behandlungsfortschritte und höheren Überlebensraten gibt es nun immer mehr Menschen mit Krebs im fortgeschrittenen Stadium, die immer länger leben und dabei eine gute Lebensqualität haben."

Doch nicht alle Patienten mit behandelbaren und heilbaren Krankheiten konnten von diesen erfolgreichen Behandlungsmethoden profitieren, gab Boyle zu bedenken: "Diese Ungleichheiten in der Krebsbehandlung und in der Folge bei den Heilungsaussichten werden zunehmend offensichtlich und zunehmend inakzeptabel für moderne Gesellschaften. Allen Krebspatienten der Welt frühzeitige Diagnosen und Therapien zu leistbaren Kosten zur Verfügung zu stellen, ist eine vorrangige Herausforderung." (APA, 4.10.2013)