Mock-up: So etwa sieht es aus, wenn Mike DiGiovanni mit Google Glass "GTA" spielt.

Foto: Mike DiGiovanni
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Zwölf Jahre und mehrere Nachfolger sind ins Land gezogen, seit Rockstar "Grand Theft Auto 3" auf den Markt gebracht hat. Im Gegensatz zum aktuellen "Grand Theft Auto 5" (hier im Test des GameStandard) ist der Oldie für den PC verfügbar. Android-Entwickler Mike DiGiovanni hat das Spiel nun mit Google Glass verknüpft, wie Techcrunch schreibt.

Eigenbau

Leicht war das Unterfangen für DiGiovanni nicht. Google hat zwar versprochen, Entwicklern mehr Möglichkeiten zu geben, verschiedene Geräte mit Glass interagieren zu lassen - nachgekommen ist man dem bislang aber kaum. Also musste eine Eigenbaulösung her.

Ein Teil des Set-ups ist der Rechner, auf dem "GTA 3" läuft. Zusätzlich ist darauf eine Screencapture-Software installiert, die jenen Bereich des Bildschirms aufzeichnet, in dem die GPS-Karte eingeblendet wird. Das Programm schickt das Bild per WLAN an die Datenbrille.

Auf dieser wiederum läuft eine eigens auf Basis des normalen Android SDK entwickelte App, die genau auf diese Daten wartet. Ihre einzige Aufgabe ist es, das Videosignal schließlich auf dem Display von Glass auszugeben.

Potenzial als Zweitdisplay

DiGiovanni versteht das Projekt "Glass Theft Auto" als "Proof of Concept" dafür, dass sich das experimentelle Google-Gadget als sekundäres Display in Spielen eignet. Die Übertragung der Minikarte auf Glass erfolgt mit rund zehn Bildern pro Sekunde, was dazu ausreicht, dass man sich mit dem Auto fortbewegen könnte, ohne auf den eigentlichen Bildschirm zu blicken (wenngleich andere Verkehrsteilnehmer wohl in Mitleidenschaft gezogen würden).

Der Spaß ist allerdings nach einer Stunde vorbei, denn so lange braucht die App, um den Akku von Glass restlos zu leeren. DiGiovanni hofft, eine elegantere Lösung entwickeln zu können, wenn Google einmal die angekündigte Glass SDK veröffentlicht.

DiGiovanni hat nach eigenen Angaben nur ein paar Stunden für die Umsetzung dieser Lösung benötigt. Bekannt ist er auch schon durch andere Projekte für Glass - etwa durch die App "Winky", mit der sich durch das Zukneifen des rechten Auges ein Foto schießen lässt. Ursprünglich wollte er das Unterfangen mit "GTA 4" realisieren, der etwas jüngere Teil der Serie wollte sich auf seinem Rechner aber partout nicht starten lassen. (red, derStandard.at, 8.10.2013)