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Scott Carpenter erlag am Donnerstag einem Schlaganfall.

Foto: ap/brown

Los Angeles/Washington - Der US-Weltraumpionier Scott Carpenter ist tot. Der Astronaut, der als zweiter US-Bürger im Jahr 1962 die Erde umkreiste, starb am Donnerstag im Alter von 88 Jahren im Bundesstaat Colorado, wie seine Frau mitteilte. "Er hatte diese weltweite Perspektive, den ganzen Planeten gesehen zu haben", sagte seine Frau der Zeitung "Vail Daily". Ihren Angaben zufolge war Carpenter nach einem Schlaganfall in ein Krankenhaus in Denver eingeliefert worden, wo er am Donnerstag starb.

Der 1925 in Boulder in Colorado geborene Carpenter hatte zunächst Luftfahrttechnik studiert und dann bei der US-Marine gearbeitet. 1959 wurde er von der NASA in das erste Astronautenteam für das Weltraumprogramm Mercury aufgenommen.

Vom Weltraum zum Ozean

Bei der Vorbereitung des ersten bemannten US-Weltraumflugs im Februar 1962 war er als Ersatz für John Glenn vorgesehen. Am 24. Mai 1962 war es dann an Carpenter selbst, mit der "Aurora 7" die Erde zu umkreisen, bevor er nach fünf Stunden im Atlantik landete. Bei der Landung verfehlte seine Kapsel den Zielort um rund 400 Kilometer. Die Sowjetunion hatte bereits im April 1961 mit Juri Gagarin den ersten Menschen in den Orbit geschickt.

Carpenter flog später nicht wieder ins All, sondern widmete sich der Erforschung der Tiefsee. 1965 verbrachte er 30 Tage in einem US-Marinelabor auf dem Boden des Pazifik. Nach seiner Pensionierung leitete er ein Unternehmen, das sich der Nutzung der Meere widmete, wobei er auch mit dem französischen Meeresforscher Jacques Cousteau zusammenarbeitete. Zudem diente er als Sprecher für verschiedene Firmen und schrieb zwei Romane. Carpenter lebte zuletzt in einem Altersheim. Nach seinem Tod ist John Glenn der letzte Überlebende des Mercury-Projekts. (APA, 11.10.2013)