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Wie viel geben Sie für ein Videospiel aus?

Foto: AP Phoito/Paul Sakuma

Der ehemalige Chef von Electronic Arts John Riccitiello sieht einen hohen Bedarf für variable Bezahlmodelle für Konsolen- und PC-Spiele, um Inhalte an eine größere Masse bringen zu können. Der beste Beweis dafür seien die millionenfach verbreiteten Hit-Titel für Smartphones und Tablets. "60 Dollar sind ein riesiges FU für eine sehr große Anzahl von Leuten. Es gab bisher nicht ein Konsolenspiel mit auch nur einer halb so großen Verbreitung wie 'Clash of Clans'. 'Puzzle & Dragons' verzeichnet mehr Installationen als jedes Konsolenspiel in der Geschichte. Ein größeres Publikum über variable Preismodelle zu erreichen, ist eine sehr nützliche Sache", sagt Riccitiello im Interview mit alistdaily.  

Spiele als Service

Weiters könne man vom Mobile-Sektor den Service-Gedanken lernen. "Mehr als alles andere sollte die Spielindustrie von der Mobile-Branche lernen, dass es um Dienste geht. Es ist ein fortlaufendes Geschäft. Man könnte meinen, dass wir das bereits vor einiger Zeit begriffen haben. Aber ich finde es interessant, dass 'World of WarCraft', 'Sim City', 'Grand Theft Auto', 'StarCraft' und viele andere Games beim Marktstart ins Stolpern geraten sind, als sie ihre Service-Komponenten zusammenführten", sagt der Ex-EA-Boss in Bezug auf die zumindest anfangs von massiven Schwierigkeiten begleiteten Online-Dienste der Spiele. "Einige der größten Marken - und ich würde sogar behaupten praktisch alle großen Marken - stolperten mangels Tests und Forschung, die Mobile-Entwickler während eines gewöhnlichen Arbeitsalltags betreiben." 

Größte Medienereignisse

Trotz des angesprochenen Verbesserungsbedarfs weist Riccitiello dennoch darauf hin, dass es in der Vergangenheit womöglich kein umsatzkräftigeres Medium als Videospiele gegeben hat. "'Call of Duty', 'FIFA', 'World of Warcraft' und 'Grand Theft Auto' haben alle für sich leicht über zehn Milliarden Dollar eingespielt. 'Call of Duty' hat allein 1,8 Milliarden in einem Jahr eingebracht, 'FIFA' lukriert über eine Milliarde Dollar pro Jahr. Meiner Schätzung nach, und ich habe nachgerechnet, sind die fünf bis sieben bestverkauften Franchises in der Geschichte der Unterhaltungsindustrie bis zum Jahr 1859 Konsolenspiele und ein PC-Spiel. Irgendwas müssen die richtig gemacht haben." (zw, derStandard.at, 24.10.2013)