Wer künftig an der Seite von Nadja Bernhard moderieren wird, ist noch nicht entschieden.

Foto: ORF/Thomas Ramstorfer

Von einem "leisen Abschied" Eugen Freunds ("Zeit im Bild", "Weltjournal") schreibt "tv-media". Im Abschiedsinterview mit der Zeitschrift teilt der 62-jährige ZiB-1-Moderator vor seinem letzten Tag in der "Zeit im Bild" am 10. November aber aus. Seit 1974 sei er beim ORF, nun werde er mit Jahresende in Pension geschickt. Er hat die Vereinbarung mit dem ORF vor zwei Jahren unterschrieben, dass er mit Ende des Jahres in Pension geht.

In "tv-media" beschwert sich Freund über die knappe Mitteilung über seine Pension per Brief: "Vielen Dank. Und vergessen Sie nicht, den Ausweis abzugeben." Ein Gespräch mit den Verantwortlichen "hätte man machen können", sagt Freund und kritisiert "Mängel beim Umgang mit dem Personal". Er sieht sich als Opfer der Sparpolitik des ORF und der nicht verlängerten Gebührenrefundierung. Wiewohl der Abschied nicht gänzlich unerwartet kam. Sein Vertrag bei der "ZiB" war auf zwei Jahre befristet, damals habe man ihm auch "einen Wisch unterbreitet, in dem ich mich bereit erklären sollte, mit Jahresende 2013 auszuscheiden. Damals hieß es noch, man werde sich schon einigen, falls eine der beiden Seiten weitermachen wolle".

"Damit ja niemand zum Recherchieren kommt"

Als wahren Grund für den von der Politik verordneten Sparzwang nennt er, dass sich "an der reinen Wiedergabe der politischen Meinungen des Landes nichts ändern" solle. "Die Politik will möglichst wenige und junge Leute in der ORF-Information. Damit ja niemand zum Recherchieren echter Geschichten kommt. Das ist von der Politik beabsichtigt: keine Aufsicht über ihre Tätigkeit."

Über die Schwachstellen der "Zeit im Bild" hätten sich Moderatoren oft unterhalten. Freund: "Aber man hat nicht auf uns gehört. Ich habe immer schon gegen diesen 'Kopfsalat', diese abgefilmten Interviews argumentiert."

Dass er künftig in der ZiB nicht mehr Meldungen über das niedrige Pensionsalter vorlesen müsse, sieht Freund jedenfalls mit einem Augenzwinkern als Vorteil. Trotzdem will er weiter arbeiten wie seine US-Vorbilder Walter Cronkite und Dan Rather. Kommerzielles TV sei jedenfalls nicht ausgeschlossen, sagt Freund im Gespräch mit "tv-media". Als Nachfolger für die ZiB-Moderation gelten Rainer Hazivar und Wolfgang Geier.

Gesprächsangebot von Wrabetz

"Nachdem bis jetzt offenbar niemand ein Gespräch mit Herrn Freund geführt hat, wird Generaldirektor Alexander Wrabetz das gerne tun, und dann wird man alles Weitere sehen", teilte der ORF der APA mit. Ob auch eine Verlängerung denkbar sei, wollte man nicht kommentieren. (red, derStandard.at, 5.11.2013)