Auch im Test des WebStandard wurde die Kamerasoftware von Android 4.4 kritisiert. Wie sich nun zeigt, scheint diese nur eine Notfallslösung gewesen zu sein.

Foto: Google

Die Kamera des aktuellen Google-Smartphones Nexus 5 hat die TesterInnen zum Teil ratlos zurückgelassen. Während die Hardware durchaus für gute Aufnahmen geeignet wäre, wird sie teilweise von Softwarefehlern oder -defiziten zurückgehalten. Bei Arstechnica hat man nun offenbar den Grund für dieses Missverhältnis gefunden.

Source Code

Wie sich herausstellt, arbeitet Google seit einiger Zeit an einem vollständig neuen Kamera API für Android. Dieses dürfte aber nicht rechtzeitig fertig geworden sein, und wurde wenige Wochen vor der Veröffentlichung von Android 4.4 aus dem Source Code entfernt, wie das Commit-Log des Android Open Source Projects verrät.

Spuren

Da der diesbezügliche Code fehlt, lässt sich natürlich nichts genaues über die tatsächlichen Eigenschaften dieser neuen Lösung sagen. Aus weiteren Spuren geht aber zumindest hervor, dass Google unter anderem einen Burst-Modus sowie eine verbesserte Gesichtserkennung einführen will.

RAW

Beides von anderen Android-Geräten lange bekannte Features, insofern wäre deren Implementation keine sonderliche Überraschung. Anders verhält es sich da schon mit einem anderen Fundstück: Offenbar will Google die Speicherung von Fotos im RAW-Format ermöglichen, was vor allem für die Nachbearbeitung wesentlich mehr Möglichkeiten bieten würde. Bisher unterstützen nur sehr wenige Smartphones RAW; eines davon ist Nokias Lumia 1520.

Update?

Unklar bleibt, wann Google die neuen Kamera-Funktionen nachreichen wird. Mit einem kleineren Update erscheint dies unwahrscheinlich, hier konzentriert sich Google üblicherweise auf Fehlerkorrekturen. Realistischer erscheint eine Auslieferung mit der nächsten Major Release, also Android 4.5/5.0 im kommenden Jahr. (apo, derStandard.at, 19.11.13)