Wien - Die aktuell präsentierte OECD-Studie lässt aufhorchen. Zu viele Menschen in Österreich werden im Spital betreut. Dabei ließen sich viele teure Spitalsaufenthalte durch die richtigen Maßnahmen bereits im Vorfeld abfangen. Der richtige Einsatz von Arzneimitteln kann zur Reduktion der Spitalsaufenthalte beitragen und hilft somit Kosten zu sparen. Durch umfassendes Medikationsmanagement und Vorsorgemaßnahmen in Apotheken können Krankheiten abgefangen und Gesundheitskosten reduziert werden.

"Medikationsmanagement bedeutet, dass der Apothekenkunde gemeinsam mit seinem Apotheker seine gesamte Medikation bespricht, strukturiert und optimiert, sodass Einnahmefehler und Doppelmedikationen vermieden werden können, der Therapieerfolg verbessert wird und die Kunden einen stabileren Gesundheitszustand erreichen", sagt Max Wellan, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer. Medikationsmanagement muss jedem Kunden zugute kommen, egal ob im Spital, in einem Pflegeheim oder beim Apothekenbesuch. Laut einer aktuellen Studie wird der Verbesserung der Medikation großes Einsparungspotenzial eingeräumt. Falsche Arzneimitteleinnahme kann eine wesentliche Ursache für Krankheiten und nachgelagerte Spitalsaufenthalte darstellen. Umso wichtiger ist auch die Position der Krankenhausapotheker in Österreich, die im Spital für den optimalen Arzneimitteleinsatz zuständig sind.

Vorsorge-Aktionen in Apotheken

Darüber hinaus haben sich Vorsorge-Aktionen in den Apotheken bewährt und werden weiter ausgebaut. Laut OECD-Studie zählen vor allem Diabetes und die Lungenkrankheit COPD zu den Hauptursachen für Spitalseinweisungen. COPD-Kunden profitieren seit September dieses Jahres von den neu aufgestellten Sauerstofftankstellen. Bereits jetzt kann in vielen Apotheken der mobile Sauerstofftank kostenlos aufgeladen werden. Das führt zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität und Mobilität der Patienten.

Blutzuckerwerte wurden jüngst anlässlich der Vorsorgeaktion "10 Minuten für meine Gesundheit" in Niederösterreich erhoben. Bei dieser kostenlosen Vorscreening-Aktion der Apotheken wurden zahlreiche Diabetiker identifiziert und einer strukturierten Behandlung zugeführt.

Moderater Arzneimittelverbrauch

Obwohl laut OECD-Studie in vielen Ländern  der Medikamentenkonsum rasant wächst, kann in Österreich weiterhin von einem moderaten Arzneimittelverbrauch gesprochen werden. Die letzte Umfrage für Österreich aus dem Jahr 2011 vom Institut für Pharmaökonomische Forschung belegte, dass Österreich mit 1001 Standard Units (entspricht einer Einzeldosis, wie eine Tablette, 10 Tropfen etc.) pro Person pro Jahr in Summe deutlich unter dem europäischen Durchschnitt liegt. (red, derStandard.at, 22.11.2013)