Die politische Brisanz von Spionage hat eingebüßt: Der deutsche Bundeskanzler Willy Brandt trat 1974 zurück, weil sich ein enger Mitarbeiter als DDR-Spion entpuppte und Richard Nixon verlor im selben Jahr sein Amt als US-Präsident, weil er politische Gegner und Journalisten überwachen ließ.

Der NSA-Skandal, der vom ehemaligen NSA-Mitarbeiter Edward Snowden losgetreten wurde, hat inzwischen eine globale Dimension erreicht. Recherchen deckten auf, dass die Kommunikation ganzer Länder überwacht und Regierungen abgehört wurden. Die Privatsphäre von Millionen von Menschen wurde verletzt. Nur zurückgetreten ist deshalb noch niemand.


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Die Empörung hält sich in Grenzen. Firmen wie Google und Facebook arbeiten mit den Geheimdiensten zusammen und auch das scheint nur wenige zu kümmern. Liegt es vielleicht daran, dass diese Dienste zu praktisch geworden sind, um sie abzustellen? Ist es möglich, dass uns Überwachung wenig ausmacht, weil wir keine unmittelbaren Konsequenzen zu spüren bekommen?

Wir möchten von Ihnen wissen, wie Sie zum Thema Überwachung und Datensicherheit stehen. Macht es Ihnen etwas aus, dass Ihre Daten gesammelt und gespeichert werden? Muss man sich zwischen Freiheit und Sicherheit entscheiden und wie würden Sie wählen? (red, derStandard.at, 22.11.2013)