Auf die regierungskritische Tageszeitung "Vijesti" in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica ist am Donnerstagabend erneut ein Bombenanschlag verübt worden. Wie die Zeitung berichtete, haben sich zum Zeitpunkt des Attentats in den Redaktionsräumen sowohl der Chefredakteur Mihailo Jovovic wie auch etwa 15 Mitarbeiter aufgehalten, verletzt wurde dabei aber niemand.

Die Explosion richtete jedoch erheblichen Sachschaden an. Der unbekannte Attentäter konnte nach Angaben das Blattes von den Sicherheitskameras erfasst werden.

Am Verlag der montenegrinischen Zeitung hält das Grazer Medienunternehmen Styria ("Kleine Zeitung", "Die Presse") laut Konzernhomepage 25,1 Prozent.

Erst Anfang November wurde die Redaktion von drei Unbekannten mit Steinen beworfen. Im Sommer war ein Bombenanschlag auf das Familienhaus eines Zeitungsmitarbeiters in nordmontenegrinischem Berane verübt worden. Der Täter blieb unbekannt. Auch eine Reihe von Brandangriffen an Redaktionswagen im Jahre 2011 konnte bisher nicht aufgeklärt werden.

Die montenegrinische Regierung beauftragte erst am gestrigen Donnerstag eine Kommission, sich mit der gegen Journalisten gerichtete Gewalt zu befassen. Mitglieder der Kommission sind Journalisten, Vertreter der Staatsanwaltschaft, der Polizei und des Nachrichtendienstes sowie nicht-staatlicher Organisationen. (APA, red, derStandard.at, 27.12.2013)