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Das Um und Auf einer guten Diät sind eine (nachhaltig) gesündere Ernährung sowie viel Bewegung.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Alle Jahre wieder nehmen sich die Österreicher vor, im neuen Jahr abzunehmen, und auch heuer wieder nimmt das Verbrauchermagazin "Konsument" die neuesten Diäten unter die Lupe. In diesem Jahr wurden fünf Schnelldiäten getestet, um herauszufinden, ob Abnehmen in Rekordzeit überhaupt möglich ist. Dazu berechneten Sportwissenschafter der Uni Wien mit einem Computerprogramm, ob die Abnehmprogramme "24 Stunden Diät", "Die Steinzeitdiät", "2 Tage Diät sind genug", "Jede Frau kann schlanker werden" und "Die 17 Tage-Diät" in der Praxis funktionieren könnten.

Eine gute Diät basiert - darin sind sich die Fachleute einig - auf drei Säulen. Die erste Säule ist die Ernährung, also die Zusammenstellung der täglichen Kost. Die zweite ist die dauerhafte Veränderung des Essverhaltens und die dritte Säule ist die Erhöhung des Energieverbrauchs durch Bewegung. Nur wer alle drei Bereiche berücksichtigt, dem wird es gelingen, dauerhaft und gesund abzunehmen. Viele populäre Abnehmprogramme setzen ihre Schwerpunkte jedoch einseitig, so das Ergebnis der Tester.

"24-Stunden Diät" - Gut

Nur ein Programm, die "24 Stunden Diät" von Achim Sam, der damit selbst erfolgreich abgenommen hat, hat gute Testergebnisse (Note 2) erhalten - allerdings ist es auch das einzige, das von den Testern tatsächlich in der Praxis ausprobiert wurde. Wer mit dieser Methode abspecken will, braucht Durchhaltevermögen, stellten die Testpersonen - zwei Frauen und ein Mann - nach 24 Stunden erschöpft fest.

Besonders positiv hervorgeheben wurde im Test das intensive Trainingsprogramm, das im Zentrum der Diät steht. Die Essens-Portionen hingegen sind winzig, Kohlenhydrate gänzlich tabu. Der rasche Gewichtsverlust motiviert zum Weitermachen, so die Tester. Im Zuge der nur eintägigen Diät verloren die beiden Damen 900 Gramm reines Körperfett, ihr männlicher Kollege gleich 1,4 Kilogramm.

Doch leider blieb das Resultat nicht so schön, denn sechs Tage später zeigte sich bei einer neuerlichen Überprüfung, dass der Mann 400 Gramm, eine der beiden Frauen 300 Gramm mehr Körperfett als vor (!) der Diät hatten. Lediglich eine Testperson konnte sich noch immer über 200 Gramm Fett weniger freuen. Angesichts des enormen Jojo-Effekts verwundert der Sieg im "Konsument"-Test dennoch - für die Praxis dürfte die Diät ungeeignet sein.

"2 Tage Diät sind genug" - Befriedigend

Die Diät ist von Michael Despeghel, einem Mediziner und Sportwissenschafter, entwickelt worden. Sein Abnehmkonzept ist einfach: An zwei Tagen wird Diät gehalten. Die restlichen fünf Tage der Woche darf man essen, was man möchte. Doch ohne Verzicht geht auch hier nichts.

Nur wenn man sich den Großteil der Woche ausgewogen ernährt, also viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und fettarme Lebensmittel isst, werden die Kilos purzeln. Gefragt ist auch Durchhaltevermögen, denn zwei Fasttage pro Woche, an denen nur ganz wenig Essen auf den Tisch kommt, schafft nicht jeder. Die Tester gaben die Note 3.

"Jede Frau kann schlanker werden" - Befriedigend

Dieses Programm der Ernährungswissenschafterin Alexa Iwan, die durch die RTL-Sendung "Alexa, ich kämpfe gegen Ihre Kilos" bekannt wurde, hat ebenfalls nur die Note 3 bekommen. Nach ihrem Konzept wird nicht gehungert und es werden auch keine Kalorien gezählt.

Stattdessen erfolgt eine Einteilung der Lebensmittel nach dem Ampelprinzip: Grün sind alle Lebensmittel, die vom Baum, vom Strauch oder vom Acker kommen, gelb sind alle tierischen Lebensmittel, rot alle verarbeiteten Produkte und Zucker. Die Tester werteten die propagierte Mischkost als positiv, doch sei das Sportprogramm eher schlecht.

"Steinzeitdiät" - Nicht genügend

Paleo-Experte Arthur de Vany propagiert wiederum seine "Steinzeitdiät". Sein Konzept basiert auf viel Eiweiß und wenig Kohlenhydraten. Genau genommen soll nur verspeist werden, was man selbst - oder ein anderer - pflücken, fangen und töten kann. Der Speiseplan besteht zu je einem Drittel aus rohem Obst und Gemüse, gekochtem Gemüse sowie Fleisch oder Fisch.

Und genau das kritisieren die Tester. "Selbst wenn wir wollten, könnten wir uns 200.000 Jahre später nicht genauso wie unsere Vorfahren ernähren." Die Ernährungsform enthalte zu wenig Kohlenhydrate und Ballaststoffe und erreicht damit nur Note 5.

"Die 17 Tage-Diät" - Nicht genügend 

Ebenso mit der Note 5 bewertet wurde auch "Die 17 Tage-Diät" des Mediziners Mike Moreno bewertet, die in den USA ein Bestseller ist. Morenos Konzept unterteilt sich in vier Phasen: Die ersten drei (viel Eiweiß, wenig Kohlenhydrate) dauern jeweils 17 Tage, Phase 4 ein Leben lang. Sport spielt keine Rolle.

"Die Anzahl der Regeln, die bei dieser Diät eingehalten werden müssen, ist fast nicht zu überblicken. Vor allem in Phase 1 ist der Speiseplan durch die starke Einschränkung bei den Kohlenhydraten sehr unausgewogen, die Nährstoffverteilung ungünstig", so die Tester. Der gesamte Testbericht ist in der Jännerausgabe von "Konsument" nachzulesen. (APA, derStandard.at, 2.1.2014)