Del Sroufe: "Gabel statt Skalpell". Scorpio-Verlag 2013, 352 S., 20,60 Euro.

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Nichts Totes zu essen kann eine Weltanschauung sein, die dem Tierschutz verpflichtet ist, der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte kann aber genauso gut aus rein gesundheitlichen Gründen getroffen werden. Vegane Ernährung hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen hintanzuhalten und Körpergewicht zu reduzieren, ohne dabei hungern zu müssen.

Leicht zu bewerkstelligen ist dieses Vorhaben allerdings nicht. "Gabel und Skalpell", das Buch zum gleichnamigen Dokumentarfilm, ist ein möglicher Einstieg.

Exotik inklusive

Autor Del Soufre ist vegetarischer Koch und eröffnet das Buch mit einer Lektion in Warenkunde. Wer auf Milch, Käse und Eier verzichtet, muss erst eine ganze Reihe neuer Lebensmittel inklusive ihrer Verwendungsart kennen, um gewohnte Konsistenzen von Speisen zu erzielen.

Ebenfalls essenziell: Wie lange müssen diverse Bohnensorten kochen, wie lange Linsen? Das ist wichtig, weil beides wichtige, pflanzliche Eiweißspender sind. Welche Getreidearten gibt es außer Weizen noch? Wie vielfältig lassen sich Nüsse beziehungsweise ihre Varianten als Pesto verwenden?

Anleihen für seine Rezepte holt sich der Autor aus aller Welt, naturgemäß von dort, wo fleischlose Ernährung kulturell verankert ist. Ohne eine gewisse Lust, neue Geschmäcker und Gewürze auszuprobieren, wird man bei vielen Gerichten deshalb nicht glücklich werden. Nicht alle Rezepte sind raffiniert, gut, dass die Auswahl riesig ist. (Karin Pollack, DER STANDARD, 14.1.2014)