Bild nicht mehr verfügbar.

Polarisiert mit ihrem Werbeengagement für Sodastream: Scarlett Johansson.

Foto: AP/Alessandra Tarantino

London - Die US-Schauspielerin und Sängerin Scarlett Johansson hat am Donnerstag ihr ehrenamtliches Engagement als Botschafterin für die Hilfsorganisation Oxfam beendet. Hintergrund ist das Werbeengagement Johanssons für Sodastream, einen israelischen Hersteller von Mineralwasseraufbereitern. Das Gerät wird in einer jüdischen Siedlung in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten hergestellt.

Schauspielerin verteidgt Engagement

Ihr Werbevertrag sei nicht mit den ethischen Grundsätzen von Oxfam vereinbar, erklärte die Organisation. Die in Großbritannien ansässige, international tätige Gruppe Oxfam International hat zum Boykott von Produkten aus israelischer Fertigung mit Ursprung in den Palästinensergebieten aufgerufen. Auch wenn die Organisation die politische Unabhängigkeit ihrer Repräsentanten respektiere, sei Werbung für Sodastream für Oxfam problematisch. "Wir sind gegen jede Wirtschaftsbeziehung zu den israelischen Siedlungen, die nach internationalem Recht illegal sind", erläuterte die Gruppe. Scarlett Johansson hingegen begründet ihr Engagement für Sodastream damit, dass sie den wirtschaftlichen und sozialen Austausch zwischen Israel und den Palästinensern unterstützen wolle. Der Soda-Hersteller würde Israelis und Palästinensern gleichen Lohn und gleiche Arbeitsrechte garantieren und damit Brücken des Friedens bauen, so Johansson in einem Statement. Insgesamt 550 Palästinenser arbeiten in der Fabrik im Westjordanland.

Apartheid-Vergleich

Die Schauspielerin habe sich "bewusst entschieden, das neue Postergesicht der israelischen Besatzungs- und Apartheidpolitik zu sein", kommentiert der palästinensische Aktivist Omar Barghuti den Entschluss scharf die "beschämende Propagandarolle" Johanssons "für den Besatzungsprofiteur Sodastream".

Der Filmstar ("Lost in Translation") war für die Gruppe, die weltweit gegen Hunger und Armut kämpft, nach Indien, Sri Lanka und Kenia gereist, um Hilfsgelder zu mobilisieren. (red/APA, 30.1.2014)