Die Kalahari ist eines der letzten unerschlossenen Gebiete im südlichen Afrika. Sie erstreckt sich über eine Fläche von einer Million Quadratkilometern - der elffachen Größe Österreichs - im Grenzgebiet Südafrikas, Namibias und Botswanas.

Das Landschaftsbild ist durch den feinkörnigen, rötlich gefärbten Sand geprägt. Die Vegetation ist einer Savanne entsprechend karg. Auf den malerischen Dünen der Kalahari gedeihen nur wenige, besonders hitzeresistente Wüstengräser, Sträucher sowie Akazien- und Kameldornbäume.

Die Tierwelt dagegen ist umso vielfältiger. Die Kalahari gilt als einer der besten Orte, um Wildkatzen zu beobachten. (Stefan Gutbrunner, derStandard.at, 4.3.2014)

Eine lange Straße führt von Upington in der südafrikanischen Provinz Nordkap durch glühend rote Dünen und magische Landschaften in die Kalahari.

Foto: Stefan Gutbrunner

Schon nach wenigen Minuten in dem Naturreservat begegnen wir dem ersten Löwe. Es handelt sich um einen der seltenen Kalahari-Löwen, die eine schwarze Mähne tragen ("Black-Maned Lion"). Sie kommen nur dort vor.

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In unmittelbarer Nähe liegt ein zweiter Kalahari-Löwe. Wir beobachten die beiden gute 15 Minuten, ehe sie mit sanften, großen Schritten tief in die Savanne schreiten.

Foto: Stefan Gutbrunner

Wir begegnen zahlreichen Schildkröten, die die Straße passieren. Dieses Exemplar ist eine Pantherschildkröte, die ein Gewicht von bis zu 30 Kilogramm erreicht. Die englische Bezeichnung lautet "Leopard Tortoise".

Foto: Stefan Gutbrunner

Unter einem Baum, nur wenige Meter von uns entfernt, teilen sich vier Geparde eine frisch gerissene Antilope. Wir beobachten diese atemberaubenden Großkatzen eine halbe Stunde lang - genügend Zeit, um Fotos zu machen.

Foto: Stefan Gutbrunner

Immer wieder stehen die Geparde auf und reißen Fleisch vom Antilopenkadaver. Beim Durchbeißen der Knochen hören wir ein lautes Knacken. Ansonsten herrscht vollkommene Stille.

Foto: Stefan Gutbrunner

Die Geparde sind äußerst wachsam und wittern etwas in der Ferne. Sie unterbrechen ihr Mahl und schauen minutenlang in dieselbe Richtung. Dies gibt uns Gelegenheit, ihre wunderschöne Fellzeichnung zu betrachten. Im Anschluss beginnen die Großkatzen mit den Tatzen im Boden zu scharren. Sie schaffen sich ein nettes Plätzchen und halten Siesta.

Foto: Stefan Gutbrunner

Ein potenzielles Opfer der Raubkatzen ist das Dikdik. Die Zwergantilope beobachtet uns aufmerksam und springt dann davon. Antilopen sind in der Kalahari häufig anzutreffen.

Foto: Stefan Gutbrunner

Auch Borstenhörchen sind in der Halbwüste keine Seltenheit.

Foto: Stefan Gutbrunner

Dieser stattliche Vogel ist ein Sekretär. Er erreicht eine Körpergröße von bis zu 1,5 Metern und eine Flügelspannweite von über zwei Metern. Die Kalahari beheimatet noch weitere Greifvögel, darunter große Adler und Geier.

Foto: Stefan Gutbrunner

Der Springbock ist eines der am häufigsten vorkommenden Säugetiere in der Region.

Foto: Stefan Gutbrunner

Wir treffen die Antilopenart zumeist in riesigen Herden an. Sie ernähren sich von den wenigen Gräsern, die in der kargen Landschaft wachsen.

Foto: Stefan Gutbrunner

Einige Zeit verbringen wir auch mit einer Familie von Schakalen. Der Vater, ein neugieriger Schabrackenschakal, kommt uns dabei am nächsten.

Foto: Stefan Gutbrunner

Unvorstellbar ist die Kalahari ohne Giraffen. Sie sind, so wie die Antilopen, zumeist in Gruppen unterwegs.

Foto: Stefan Gutbrunner

Es wird geschmust und in der Nase gebohrt.

Foto: Stefan Gutbrunner

Wenn Giraffen grasen oder trinken, müssen sie die Beine spreizen, um mit ihrem Kopf den Boden zu erreichen. Die hintere Giraffe kaut auf einem Stück Holz herum, was aus der Entfernung so aussieht, als würde sie eine Zigarette rauchen.

Foto: Stefan Gutbrunner

Die Oryxantilopen sind vor allem an den Wasserstellen zu beobachten. Sie zeichnen sich durch ihre wunderschöne Gesichtsmaske und ihre langen, geraden Hörner aus. Die Oryxantilope ist das Wappentier Namibias.

Foto: Stefan Gutbrunner

Des Öfteren begegnen wir ganzen Strauß-Familien. Hier laufen gerade fünf Jungtiere vor uns davon.

Foto: Stefan Gutbrunner

Selbstverständlich leben auch eine Menge Kleintiere in der trockenen Halbwüste, etwa Skorpione, Wüstenlaufkäfer, Tausendfüßler oder diese rote Stachelagame. Während der Paarungszeit bekommen die Männchen einen türkisfarbenen Kopf, wie auf dem Bild zu erkennen ist.

Foto: Stefan Gutbrunner

Wir bewegen uns von Camp zu Camp, wo es einige wenige Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Am Abend wird immer gegrillt, unsere Lebensmittel führen wir ständig mit uns mit. In diesem, so genannten Wilderness Camp, trennt uns nur dieser Zaun von der Wildnis und den Tieren, die mitunter sehr nahe kommen.

Foto: Stefan Gutbrunner

Spaziergänge im Reservat sind verboten, da sie tödlich enden können. Die Landschaft ist dennoch atemberaubend. Es duftet nach trockenem Gras.

Foto: Stefan Gutbrunner

Das ausgetrocknete Flussbett des Nossob River zieht sich über fast 1.000 Kilometern durch die Kalahari. Wasser führte der Fluss zuletzt im Jahr 1989.

Foto: Stefan Gutbrunner

Nach heftigen Regenfällen erwiesen sich manche Straßen für unser Gefährt als unpassierbar (ja, das ist kein Bach, sondern eine Straße). Wir mussten mehrmals von Traktoren abgeschleppt werden.

Foto: Stefan Gutbrunner

Hin und wieder ergeben sich traumhafte Wolkenformationen ...

Foto: Stefan Gutbrunner

... und prächtige Farben, so wie in diesem Rest Camp. Im Unterschied zu den Wilderness Camps sind die Rest Camps umzäunt, so dass man sich bedenkenlos im Freien aufhalten kann.

Foto: Stefan Gutbrunner

Nach acht Tagen in der Wildnis, fern von Menschen, Handys und Internet, verlassen wir die Savanne wieder.

Foto: Stefan Gutbrunner

Die Ruhe hat uns gut getan.

Foto: Stefan Gutbrunner

Ein letztes Mal treffen wir auf eine Gruppe Geparden, die vielleicht elegantesten Tiere der Kalahari.

Foto: Stefan Gutbrunner