Dass Wien eigentlich eines der weltweit besten öffentlichen Verkehrssysteme hat, hilft wenig, wenn die U-Bahn frühmorgens auf sich warten lässt. Dass es mitunter aber nicht ganz einfach ist, Fahrgäste auf Schienen von A nach B zu bringen, zeigt nun ein kleines Knobelspiel namens "Mini Metro".
Belastungsprobe
Hier schlüpft der Spieler in die Rolle des Planers eines U-Bahnnetzes. Mit Hirnschmalz gilt es, das sich stetig um neue Stationen erweiternde Netz effizient zu halten. Macht eine Haltestelle wegen Überfüllung dicht, ist das Spiel zu Ende. Gezählt werden die bis dahin in charmanter U-Bahn-Plan-Optik erfolgreich beförderten Fahrgäste.
Freilich macht man sich unter im Vergleich zur Realität deutlich vereinfachten Umständen ans Werk. Technische Defekte kennt das Spiel ebensowenig wie Fahrgasterkrankungen. Die Routen der Fahrgäste müssen ebenfalls nicht langwierig analysiert werden. Fahrgäste werden durch verschiedene Symbole gekennzeichnet, die verraten, zu welcher Station sie transportiert werden wollen.
Denkpausen
Während das Spiel langsam herauszoomt, poppen regelmäßig neue Ziele auf, die mitunter neue Symbole mitbringen und damit möglicherweise logistische Änderungen erfordern. Praktischerweise lässt sich "Mini Metro" jederzeit anhalten, um die U-Bahn-Routen neu zu planen – in Echtzeit und ganz ohne Millioneninvestitionen.
Beschränkt wird der angehende Verkehrsmanager lediglich durch die maximale Anzahl der zur Verfügung stehenden U-Bahn-Linien und baubaren Tunnels. Schafft man es ohne Überfüllung über eine Woche Spielzeit, darf man aus verschiedenen Upgrades wählen. Hier lassen sich neue Linien oder Tunnels freischalten, Stationen vergrößern oder Züge erweitern und beschleunigen.
Soll dieses Jahr erscheinen
"Mini Metro" kommt vom Indiestudio Dinosaur Polo Club und ist derzeit in Entwicklung. Es soll noch in diesem Jahr für Windows, MacOS, Linux sowie das iPad und Android-Tablets erscheinen.
Die bereits recht kurzweilige Alphaversion kann auf der Spielhomepage im Browser gespielt oder als Standalone-Version heruntergeladen werden. Wer dem Titel den Sprung auf Steam ermöglichen möchte, kann beim Greenlight-Programm dafür abstimmen.
Forenrangliste: Harlekin macht das Rennen
Über drei Tage lang jagte die Standard-Community den U-Bahn-Highscore. Forenuser "Harlekin" benötigte zwar mehrere Anläufe, konnte sich mit einem beachtenswerten Ergebnis von 1.491 transportierten Passagieren aber letztlich an die Spitze der Wertung setzen und diese bis zum Schluss behaupten. Der GameStandard gratuliert!
Ein paar Statistiken zum Schluss: Insgesmat nahmen rund 90 verschiedene User am "Mini Metro"-Forenspiel teil. Über die Limitierung auf eine Top 50-Liste stieg die Einstiegshürde von Anfangs 500 Punkten auf 750 an. "pipilangstrumpf", mit 720 Punkten Erstplatzierte/r bei der erstmaligen Veröffentlichung der Tabelle, fiel damit am letzten Tag noch aus der Wertung - ein Zeichen für starke Konkurrenz. Der Punkteschnitt der Endtabelle liegt bei 949,68.
Die beliebteste und erfolgreichste Strategie war die Errichtung von Kreislinien mit mehr oder weniger großen Überlappungen. Alle 15 Spieler mit über 1.000 Punkten setzten, so zeigen die Screenshots, auf diese Strategie - fallweise auch mit einer einzelnen, schlangenförmigen Entlastungslinie. Auch unterhalb der 1.000er griff die Mehrzahl der Spieler auf dieses Konzept zurück. (Georg Pichler, derStandard.at, 11.03.2014)
Trailer: "Mini Metro"