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"Das wird innerhalb der Gaming-Gemeinde niemanden überraschen"

Foto: AP Photo/Martin Meissner

Videospielfans werden praktisch seit Anbeginn des Mediums mit dem Vorurteil konfrontiert, einer Spezies von Einzelgängern anzugehören, die ihre Tage allein in abgedunkelten Räumen verbringen. Dass dies so gar nicht der Realität entspricht, lassen nicht nur jährliche Erhebungen vermuten, wonach bereits 1,2 Milliarden Menschen spielen, sondern beweist nun auch eine Untersuchung der North Carolina State University.

"Das wird innerhalb der Gaming-Gemeinde niemanden überraschen, aber es sollte allen anderen gesagt werden. Einzelgänger sind die Ausnahme bei Videospielern, nicht die Norm", sagt Nick Taylor, Assistenzprofessor im Fachbereich Kommunikation.

Feldforschung

Taylors Team von Wissenschaftlern der North Carolina State University, York University und der University of Ontario Institute of Technology, besuchten für ihre Untersuchungen 20 Videospielveranstaltungen in Kanada und Großbritannien, um das Verhalten der Gaming-Enthusiasten zu beobachten und Interviews mit insgesamt 378 Spielern zu führen. Speziell Spieler von MMOs wie "Eve Online" und "World of WarCraft" standen dabei im Interesse der Forscher.

"Gaming hat die sozialen Interaktionen nicht eingeschränkt, sondern verstärkt", so Taylor. Zudem habe die Interaktion nicht beim Spielen geendet, sondern wurde auch rund um die Bewerbe fortgesetzt. Spieler chatteten online, sahen anderen zu und tranken zusammen. "All das fiel ebenfalls in die Kategorie Spielen, was sie als soziale Aktivität betrachten."

Soziale Wesen

Das soziale Verhalten der Spieler war konsistent, "egal welches Game gespielt wurde und wie sich Spieler im Spiel verhielten", hält der Forscher fest. "Beispielsweise konnte ein Spieler komplett rücksichtslos im Game sein und offline dennoch ganz normal mit anderen umgehen."

Die Arbeit "Public Displays of Play: Studying Online Games in Physical Settings" wurde im Journal of Computer Mediated Communication veröffentlicht und ist öffentlich einsehbar.  (zw, derStandard.at, 31.3.2014)