Das Computerspielemuseum Berlin wurde 1997 als weltweit erste Dauerausstellung zu digitaler Unterhaltung eröffnet. Seit Anfang 2011 liegt der Schwerpunkt auf Games. Zu sehen (und manchmal auch zu spielen) gibt es ein buntes Sammelsurium - von Spieleoldies bis zu den Anfängen der virtuellen Realität. Der GameStandard hat sich umgesehen.

In der Karl-Marx-Allee 93a nahe der U-Bahn-Station Weberwiese residiert das Computerspielemuseum in Berlin.

Foto: derStandard.at/Pichler

Von aussen wirkt die Institution eher unscheinbar, neben dem Schriftzug und der Auslage des Shops weist nur eine Kanonenkugel aus "Super Mario" darauf hin, was es zu betrachten gibt. Der hier hängende "Bullet Bill" besteht aus Porzellan, wurde von Chinagirl Tile erstellt, von bXb bemalt und ist eine Dauerleihgabe an das Museum.

Foto: derStandard.at/Pichler

Anders jedoch innen. Allerlei lebensgroße Figuren sind zu entdecken, den Aufgang zum (nicht betretbaren) ersten Stock bewachen unter anderem "Zelda"-Held "Link" und ein Creeper aus "Minecraft".

Foto: derStandard.at/Pichler

Vier etwas ältere Rechner liefern sich in Endlosschleife ein Match im Brettspiel-Klassiker "Mensch ärgere dich nicht".

Foto: derStandard.at/Pichler

Doch auch Besucher des Museums dürfen zocken. Zu finden ist unter anderem diese Fünfspieler-Variante von "Pong".

Foto: derStandard.at/Pichler

An den Wänden finden sich allerlei Artworks zu diversen Spielen. Vertreten sind neben großen Produktionen auch Indiegames wie "Machinarium".

 

Foto: derStandard.at/Pichler

In Vitrinen ausgestellt sind verschiedene Oldies, darunter der Spacesim-Meilenstein "Elite".

Foto: derStandard.at/Pichler

Auch ältere Handhelds, inklusive Ataris gescheiterter "Lynx", sind zu sehen.

Foto: derStandard.at/Pichler

Verschiedene Stationen bieten die Möglichkeit, kurze Filme und Clips aus und über die Spielehistorie zu betrachten. Die Wiedergabe steuert man auf klassischen Joysticks.

Foto: derStandard.at/Pichler

Adventurefans dürfen sich mit dem LucasGames-Evergreen "Monkey Island" vergnügen, der per Joystick jedoch etwas mühselig zu steuern ist.

Foto: derStandard.at/Pichler

Mit einem Riesenjoystick wiederum lässt sich eine "Pacman"-Installation bedienen. Eine wirklich präzise Steuermethode ist dies allerdings nicht.

Foto: derStandard.at/Pichler

Für Wohnzimmerfeeling sorgen Konsolen-Odies, auf welchen man in die Games der eigenen Kindheit abtauchen kann.

Foto: derStandard.at/Pichler

Auf der "Wall of Fame" sind verschiedene Größen aus der Games- und IT-Geschichte verewigt.

Foto: derStandard.at/Pichler

Auch alte Computer dürfen als Exponate nicht fehlen. Hier ein von Steve "Woz" Wozniak signierter Apple II.

Foto: derStandard.at/Pichler

Ein Highlight der besonderen Art ist die "Painstation". Das vom Kollektiv "//////////fur//// art entertainment interfaces" im Jahr 2001 entwickelte Gerät ist für ein Zweispielerduell in "Pong" gedacht. Während der eigene Schläger mit einem Drehrad gesteuert wird, ruht die linke Hand auf zwei Knöpfen, die auch als Kontakte fungieren. Unter der Handfläche befindet sich wiederum ein kleines Heizmodul, daneben eine Peitsche aus einem dicken Gummikabel.

Foto: derStandard.at/Pichler

Im Laufe der Partie erscheinen hinter den Schlägern Karten. Wird der Ball verfehlt und eine solche Fläceh getroffen, wird eine von vier verschiedenen Strafen (Hitze, Stromschlag, Blitzlicht oder Peitsche) ausgelöst. Das subjektiv mit Abstand schmerzhafteste Erlebnis ist dabei die Peitsche, deren wiederholter Gebrauch das Verlangen nach einem baldigen Spielende merklich verstärkt.

Foto: derStandard.at/Pichler

Auch diverse Arcade-Automaten dürfen nicht fehlen. Sie finden sich in einem eigenen kleinen, damaligen Spielhallen nachempfundenen Abschnitt.

Foto: derStandard.at/Pichler

Einen Sonderplatz nimmt "Polyplay" ein. Dabei handelt es sich um dein einzigen Arcade-Automaten, der in der damaligen DDR entwickelt wurde. Insgesamt wurden vom "VEB Polytechnik Karl-Marx-Stadt" rund 2.000 dieser Geräte gefertigt und vorwiegend an Ferienanlagen und Hotels verkauft.

Foto: derStandard.at/Pichler

Last but not least findet man im Museum auch noch den "Virtuality SU2000", eine sehr frühe Entwicklung aus dem Virtual-Reality-Bereich. Technik, wie sie heute etwa in der Oculus Rift verbaut wird, beherbergt das 1995 vorgestellte Gerät freilich nicht. Unterstützt wurde eine Reihe verschiedener Spiele, darunter eine Box-Simulation, zu sehen etwa in diesem Video. In Berlin handelt es sich um ein reines Ausstellungsstück, das nicht mehr funktionstauglich ist. (Georg Pichler, derStandard.at, 06.04.2014)

Foto: derStandard.at/Pichler