Sweeney: "Für die aktuelle Technologie mag es ein Publikum von vielleicht zehn Millionen Nutzern geben, aber mit jedem Generationssprung wird das Publikum wachsen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem man einen kritischen Punkt erreicht, an dem man eines dieser Geräte aufsetzt und ein Erlebnis hat, das effektiv nicht mehr von der Realität zu unterscheiden ist."

Foto: Activision

Will man Epic-Games-Chef und Entwicklerguru Tim Sweeney Glauben Schenken, wird sich Virtual Reality (VR) künftig stark auf unser Leben auswirken. "Es ist eine Technologie, die die Welt komplett verändern wird, denke ich", sagt Sweeney in einem Gespräch mit Polygon. "Es wird ein größeres Phänomen als Smartphones."

Schrittweise Revolution

Mit der Ankündigung der ersten massenmarkttauglichen VR-Headsets in Form von Oculus Rift (Oculus VR/Facebook) und Project Morpheus (Sony) sei die Technologie nun so weit, um die Entwicklung von VR-Erlebnissen in großem Stil anzugehen. "Wir forschen intensiv an VR und arbeiten mit den Oculus-Entwicklergeräten. Wir betrachten das als Technologie, die jedes Spiel und jede Plattform beeinflussen wird."

Mit der hauseigenen und branchenweit lizenzierten Spielentwicklungssoftware Unreal Engine unterstütze man sowohl das in erster Linie für PCs ausgelegte Oculus Rift als auch das vorrangig für PlayStation 4 konzipierte Morpheus. Beide Geräte dürfte 2015 kommerziell erhältlich sein.

Eins mit der Realität

Sweeney zufolge ist der Fortschritt bereits absehbar. "Für die aktuelle Technologie mag es ein Publikum von vielleicht zehn Millionen Nutzern geben, aber mit jedem Generationssprung wird das Publikum wachsen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem man einen kritischen Punkt erreicht, an dem man eines dieser Geräte aufsetzt und ein Erlebnis hat, das effektiv nicht mehr von der Realität zu unterscheiden ist", so Epics Chefentwickler.

Einen kleinen Vorgeschmack auf VR-Anwendungen gab Epic im Rahmen der vergangenen Game Developers Conference mit dem Multiplayer-Spiel "Couch Knights", bei dem Spieler Kämpfe in einem virtuellen Wohnzimmer bestreiten.

Bewegende Zeiten

Neben Epic investieren aktuell auch andere große Studios in VR-Entwicklungen. Neben Plattformherstellern wie Facebook und Sony forscht auch "Half-Life"-Schöpfer und Steam-Betreiber Valve an Anwendungsszenarien und Lösungen. Zumindest gerüchteweise investiert überdies Microsoft in Virtual-Reality-Systeme. Bislang gab es dazu jedoch noch keine offizielle Ankündigung. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 2.4.2014)

Video: Unreal Engine 2014 Demo