Foto: Minecraft

Nicht lange nachdem das dänische Umweltministerium das nordeuropäische Land in "Minecraft" im 1:1-Format nachbauen ließ, wurde die blockreiche Nachbildung Opfer von weitreichendem Vandalismus. Zahlreiche Nutzer haben sich auf der eigentlich an Schüler und Studenten gerichteten Karte ausgetobt und eine Spur der Verwüstung hinterlassen.

Städte teilweise zerstört

Nach anfänglichen Berichten über die komplette Einebnung vieler Orte kalmiert der Pressesprecher der Agentur GeoData allerdings. Keine Stadt sei vollständig zerstört worden, nur kleinere Areale sollen betroffen sein. Als "Markierung" hinterließen die Übeltäter zahlreiche US-Flaggen in der Blocklandschaft.

Da es sich um ein experimentelles Projekt handelt, das auf die Interaktion der Nutzer setzt, gibt es kein Backup. Man will aber zumindest die Hauptstadt Kopenhagen wiederherstellen und dort eingreifen, wo Gebäude zerstört, aber keine neuen errichtet wurden. "Wir verstehen das als die Natur von 'Minecraft' – Elemente werden zerstört und wieder erstellt", sagt er gegenüber The Register.

Dynamit-Einsatz trotz Verbot möglich

Eigentlich war auf der Karte der Gebrauch von TNT deaktiviert worden, um es zu erschweren, großflächig Schaden anzurichten. Die Eindringlinge fanden jedoch eine Möglichkeit, dies zu umgehen. Wie sich herausgestellt hat, war es nach wie vor möglich, Sprengstoff-befüllte Minenwägen zu bauen, die schließlich zum Einsatz kamen.

Auf Reddit haben die Ereignisse bereits für zahlreiche Reaktionen gesorgt. Die dortigen Nutzer sehen es gelassen. "Noch weitere Beleidigungen von Amerika, und der Norden wird sich wieder erheben", droht einer scherzhaft. "Wir werden Langboote mit wütenden Wikingern an eure Küsten schicken."

Über den Ursprung des offenbar organisierten Vandalismus wird derweil weiter gerätselt. Zu den Verdächtigen zählt unter anderem die Community der 4chan-Foren.

Populäres Projekt

Die "Minecraft"-Ausgabe von Dänemark erfreut sich großer Beliebtheit. Über 19.000 Spieler sollen bereits darauf unterwegs gewesen sein. Trotz der üppigen Größe von einem Terabyte konnte man bislang 200.000 Downloads verzeichnen. (gpi, derStandard.at, 07.05.2014)