Unter Kritikern gilt die Fondsbranche seit längerem als klassische Abzocker-Industrie, wo zehn Prozent Große jene Gewinne absahnen, für die 90 Prozent Kleine ihr Geld verbrennen. Sehr fragil könnte das Gesamtsystem werden, wenn die ersten großen Pensionsinvestmentfonds in den Geruch illegaler Handelspraktiken kommen.
Doch wer will schon den Teufel an die Wand malen? Da wird lieber eine Verschwörungstheorie konsumiert: Könnte es nicht sein, wird im Internet gefragt, dass die Bush-Administration absichtlich ein paar Fondsmanager über die Klinge springen lässt, um die Amerikaner vom konjunkturdämpfenden (Fonds-)Sparen abzuhalten und den Privatkonsum vor den Präsidentenwahlen anzuheizen? Ein klares Nein dazu.
Nicht um ein paar schwarze Schafe geht es hier, sondern, wie zu besten Enron-Zeiten, um einen Systemfehler: absurd hohe Renditeversprechen, ein völlig überbesetzter Markt, Belohnungen für Raffgier und Ausreizen aller Gesetzeslücken.