Im April läuft digitales terrestrisches Fernsehen auch in Österreich an. 475 Senderstandorte hat der ORF in Österreich - in Anschaffung, Betrieb und Wartung kein Leichtgewicht. Messungen für den digitalen Pilotversuch in Graz ergaben: Statt 130 analoger Standorte in der Steiermark braucht digitales Fernsehen nur 46 für flächendeckenden Empfang, in den Ballungsräumen sogar für den aufwändigeren mobilen TV-Empfang.
Anlass für mehr
Bei strategischer Vernunft ist die Umstellung Anlass für mehr: Die britische BBC erlöste rund 350 Millionen Euro und die finnische YLE rund 300 Millionen mit dem Verkauf ihrer Sendernetze an private Betreiber. Beide investierten in digitale Programme, YLE verzichtete gar auf höhere TV-Gebühren.
Natürlich müssen die neuen Senderbetreiber das Geld von ihren öffentlich-rechtlichen Mietern zurückverdienen. Aber das britische Netz macht dank zusätzlicher Services nur noch ein Drittel seiner Umsätze mit der BBC. Und: Die Medienbehörde begrenzt die Preise. Klagte der Senderbesitzer ORF noch, wie günstige Mietbedingungen die Behörde ATV+ einräumte, könnte der Sendermieter ORF auf demselben Weg profitieren.