Wie die PC-Welt in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, setzen Virenschreiber auf neue Techniken. Im Gegensatz zu klassischen Würmern, mit denen die Angreifer fremde PCs über zentrale Chat-Server fernsteuern, setzen die neuen Varianten auf die so genannte Peer-to-Peer-Technik. Diese Technik setzen unter anderem Tauschbörsen ein. Die Programme kommunizieren dabei über PCs, die mehr oder weniger direkt miteinander verbunden sind. Während sich früher die Kommunikation zwischen Angreifer und Wurm durch das Abschalten des Chat-Servers unterbinden ließ, ist das bei der Peer-to-Peer-Technik nur schwer möglich.

Willenlose PCs

Experten warnen davor, dass sich derartige Schädlinge nur schwer stoppen lassen, da sie in der Lage sind, ständig neue Funktionen und andere Computer-Schädlinge nachzuladen. Ein Angreifer, der einen solchen Peer-to-Peer-Virus programmiert und in Umlauf bringt, kann so die Kontrolle über einige tausend Rechner bekommen und diese einzeln oder zusammen fernsteuern. Mit dieser Armee an willenlosen "Zombie"-PCs können Hacker andere Websites lahm legen, massenhaft Spam-Mails verschicken oder weitere offene Computer-Systeme angreifen.

Auf den Einsatz warten

Dazu kommt: Während früher Viren-Schreiber auf eine möglichst große Verbreitung eines einzelnen Viren-Typs bedacht waren, setzen sie neuerdings eher auf viele Varianten. Trojaner-Baukästen und im Internet kursierender Quelltext von Würmern erleichtern dabei die Programmierung. Es ist deshalb wahrscheinlich, dass auf tausenden von PCs Schädlinge auf ihren Einsatz warten - ohne dass sie von aktueller Antiviren-Software erkannt werden.

Was tun

Anwender können sich zur Zeit nur bedingt gegen die neue Gefahr schützen. Um aber die Verbreitung dieser Schädlinge zumindest einzudämmen, sollten PC-Nutzer eine Firewall und eine aktuelle Antiviren-Software auf ihrem System installieren, so die PC-Welt.

Zusätzlich empfehlen die Computer-Experten den Einsatz der englischsprachige Freeware Startup Monitor 1.02 . Das 60 Kilobyte große Programm läuft auf allen gängigen Windows-Betriebsystemen und meldet, wenn sich eine Software installiert, die nach dem Booten von Windows automatisch startet. Denn das machen die meisten "Schläfer-Viren", damit sie jederzeit einsatzbereit sind. (red)