"Die Tarifschlacht wird volkswirtschaftliche Auswirkungen haben, hier werden Werte zerstört", erklärte am Freitag Mobilkom Austria-Marketingchef Hannes Ametsreiter vor Journalisten. Dass der drittgrößte Mobilfunkbetreiber One, der vorgestern die Kündigung eines Viertels der Belegschaft bekannt gab, zum Vorbild für die Mitbewerber werden könnte, schloss er nicht aus.

"Massaker"

"Unsere Mitarbeiterzahl entwickelt sich nach Plan laut unserem Budget", so Ametsreiter. Wie dieser Plan aussieht, wollte er jedoch nicht verraten. Er geht jedenfalls davon aus, dass das "Massaker" im heimischen Mobilfunkmarkt weitergehe und durch die noch heuer geplante Rufnummernportabilität – sprich die Mitnahme der Handynummer bei Betreiberwechsel – die Tarife noch weiter sinken werden.

Zu viele Anbieter am Mobilfunkmarkt

Wie One-Chef Jorgen Bang-Jensen ist auch Ametsreiter der Überzeugung, dass es zu viele Anbieter am Mobilfunkmarkt gibt, daher alles auf einen Verdrängungswettbewerb raus laufe. Die Schlacht um die kleinsten Preise treffe aber nicht nur die Mobilfunker, sondern auch im gleichen Umfang die Festnetzbetreiber, die zusehens Probleme hätten, konkurrenzfähige Tarife anzubieten. Die Folge sei, dass alle Unternehmen – Mobilfunker wie Festnetzbetreiber – "auf der Kostenbremse stehen", so Ametsreiter.

Zusammenschaltungsgebühren im Mobilfunkbereich

Ein besonderer Dorn im Auge ist ihm die Regelung bei den Zusammenschaltungsgebühren im Mobilfunkbereich. Sie bestimmt, wie viel ein Betreiber einem anderen Anbieter zahlen muss, wenn ein Gespräch von einem Netz in ein anderes geht. Diese Gebühr sei für Gesprächsübergaben ins tele.ring-Netz viel zu hoch, wodurch Mobilkom, T-Mobile und One den 1-Cent-Tarif des Mitbewerbers subventionieren würden, so der Marketing-Chef. tele.ring hat immer betont, dass dies ein europäisch üblicher Startvorteil für Unternehmen sei, das sehr spät in den Mobilfunkmarkt gestartet ist.(APA)