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Christian Chesnot von Radio France Internationale (links) und Auslandskorrespondent der konservativen Tageszeitung Figaro, Georges Malbrunot (rechts).

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Vertreter der muslischen Gemeinde in Frankreich bei einer Pressekonferenz in Bagdad. Sie sind in den Irak gereist, um zur Befreiung der beiden entführten Journalisten beizutragen.

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Paris/Amman/Bagdad/Doha – Das Schicksal der im August im Irak entführten französischen Journalisten ist nach Ablauf eines Ultimatums der Entführer weiter ungewiss. "Die Situation ist extrem schwierig und die Regierung tut ihr Äußerstes, die Freilassung unserer Landsleute zu erreichen", sagte der französische Industrieminister Patrick Devedjian dem Hörfunksender RTL in Paris. Er könne nicht sagen, ob die beiden Reporter Georges Malbrunot und Christian Chesnot noch am Leben seien. Nach Angaben des Redaktionsleiters der Pariser Tageszeitung "Le Figaro", Jean de Belot, waren die beiden Journalisten am Mittwochabend offenbar noch am Leben.

Außenminister Barnier: "Ich habe noch Hoffnung"

Der französische Außenminister Michel Barnier ist bereits seit mehreren Tagen im Nahen Osten, wo er die Bemühungen Frankreichs um deren Freilassung anführt. Am Donnerstag reiste er nach Jordanien. "Ich habe noch Hoffnung. Ich hoffe, der Verstand wird sich durchsetzen", hatte Barnier am Mittwoch nach Gesprächen mit Katars Außenminister in Doha dem Fernsehsender Al Jazeera gesagt. Auch der Papst sowie eine Reihe arabischer Staaten haben die Freilassung der Geiseln gefordert. Die Geiselnahme hat ganz Frankreich tief geschockt. Das Land zählte wie Deutschland und Russland zu den strikten Gegnern des Irak-Krieges.

Delegation hochrangiger französischer Moslems in Bagdad fordert Freilassung

Eine hochrangige Delegation französischer Moslems hat in Bagdad die Freilassung der beiden im Irak verschleppten Journalisten verlangt. "Im Namen Allahs und des Korans fordern wir sie feierlich auf, die Geiseln freizugeben" sagte ein führender Vertreter des Zentralrats der Moslems in Frankreich (CFCM) nach einem Treffen mit dem einflussreichen Komitee der Ulema, einem Verband sunnitischer Rechtsgelehrter. Die Entführer der Journalisten im Irak wollten mit der Geiselnahme ein Kopftuchverbot an staatlichen französischen Schulen verhindern, das aber wie geplant am Donnerstag in Kraft trat.

Auch die Vorsitzenden der Union der islamischen Organisationen Frankreichs (UOIF) und der Nationalen Föderation der Moslems in Frankreich (FNMF) forderten, Malbrunot und Chesnot auf freien Fuß zu setzen. Dies sei der "beste Dienst", den die Entführer dem Islam und der moslemischen Gemeinschaft erweisen könnten. Der Vorsitzende des Rats der Ulema, Scheich Hareth al Thari, appellierte seinerseits an die Entführer, ihre beiden Geiseln umgehend freizulassen. Er wies zugleich darauf hin, dass sein Verband keinen direkten Kontakt zu den Geiselnehmern habe. Zuletzt waren zwölf im Irak verschleppte Nepalesen getötet worden. Deren Entführer veröffentlichten am Dienstag im Internet Aufnahmen von dem brutalen Mord. Einen Tag später kamen sieben entführte Lastwagenfahrer, drei Inder, drei Kenianer und ein Ägypter, sowie eine türkische Geisel frei. (APA/Reuters)