WIRTSCHAFTSWACHSTUM/ÖLPREISE: Die Weltwirtschaft wird nach Einschätzung der G-20 im kommenden Jahr weiter wachsen, allerdings mit etwas geringerem Tempo. Um Risiken abzubauen, sollen die USA ihr Haushaltsdefizit abbauen, Europa und Japan die Strukturreformen fortsetzen und China und andere asiatische Länder für mehr Flexibilität bei den Wechselkursen sorgen. Größte Gefahr bleiben die hohen Ölpreise. Eine stärkere Nutzung alternativer Energien, Investitionen in die Ölförderung und andere Maßnahmen sollen die Preisentwicklung mittelfristig stabilisieren. Spekulanten seien nicht die Schuldigen an dem Preisanstieg. Eine entscheidende Rolle spiele die gestiegene Nachfrage aus Nordamerika und Asien.
UMSCHULDUNG: Ein freiwilliger Verhaltenskodex soll faire Umschuldungen von Schwellenländern ermöglichen, die in Zahlungsschwierigkeiten stecken. Dazu zählt die Verbesserung der Kommunikation und des Datenaustausches zwischen Schuldnern und Gläubigern sowie die Gleichbehandlung aller Gläubiger, die zudem gemeinsam in einem Ausschuss vertreten sein sollen. Vorbild sind Fälle wie Mexiko und Brasilien, in denen der Schuldenabbau mit Hilfe privater Banken ermöglicht wurde. Argentinien, das seine Teilnahme an dem Treffen abgesagt hatte und selbst vor einer Umschuldung steht, will den Kodex nicht anwenden.
STEUERFLUCHT/GELDWÄSCHE: Die G-20-Länder verpflichten sich, die Standards der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gegen einen schädlichen Steuerwettlauf einzuhalten. Der Informationsaustausch für Steuerzwecke wird erleichtert, "Steuerparadiese" geraten zunehmend unter Druck. Geldwäsche wird auf internationaler Ebene bekämpft. Bargeld-Kuriere, auf die bei illegalen Transaktionen ausgewichen wird, sollen stärker beobachtet werden. China könnte in Kürze dem zwischenstaatlichen Anti-Geldwäsche-Gremium FATF (Financial Action Task Force in Money Laundering) beitreten. Die Finanzierung des Terrorismus soll mit Hilfe neuer internationaler Gremien noch wirksamer als bisher unterbunden werden.