Das Ewing-Sarkom ist ein bösartiger Knochentumor, der bevorzugt in Beinen und Hüfte vorkommt und chirurgisch entfernt werden muss. Ein Studienteam der MedUni Wien und des AKH Wien hat nun gezeigt, dass Patienten, die an der Klinik operiert wurden, mobil bleiben und wieder Sport betreiben können.

Unbehandelt tödlich 

In Österreich erkranken etwa 240 Personen pro Jahr an einem Sarkom. Die äußerst schmerzhafte Erkrankung betrifft meist das Bein und die Hüfte und führt zur Zersetzung des Knochens - unbehandelt führt sie zum Tod. Wurde früher vielfach umfassend amputiert, gelingt es heute in mehr als 90 Prozent der Fälle, die Extremität zu erhalten.

Die Therapie der Wahl ist eine Kombination aus einer Chemotherapie und einer Operation, bei der der Tumor chirurgisch entfernt wird. Das fehlende Stück Knochen kann mittels einer Prothese oder mit eigenem Knochenmaterial (biologische Rekonstruktion) ersetzt werden.

Forscher der Uni Wien untersuchten die Sportfähigkeit und Mobilität von Langzeitpatienten nach der Operation eines Ewing-Sarkoms. Es zeigte sich, dass neben der Lage des Tumors und der Art der Rekonstruktion des Knochens auch die sportliche Aktivität der Patienten vor der OP entscheidend für die Wiederherstellung beziehungsweise den Erhalt der Beweglichkeit ist.

Gute Ergebnisse 

Die Wissenschafter konnten anhand von Langzeitüberlebenden zeigen, dass eine biologische Rekonstruktion besonders gute Ergebnisse zeigt. Vor allem, wenn der Tumor am Schienbein lokalisiert war und man nach der Entfernung des betroffenen Areals den fehlenden Teil mit einem Stück aus dem Wadenknochen ersetzen konnte. Diese Patienten konnten danach wieder stark belastende Sportarten wie Joggen ausführen und zeigten dabei vergleichbar gute Ergebnisse wie gesunde Personen.

Gute Ergebnisse zeigten auch biologische Rekonstruktionen an der Hüfte und am Oberschenkel. "Uns hat überrascht, dass auch Patienten mit Megaprothesen (sehr große Implantate) des Knies und der Hüfte einen hohen Grad an Mobilität erreichen konnten", sagt Forschungsleiter Gerhard Hobusch. Ihm zufolge hat die Studie gezeigt, dass Personen, die bereits vor der Erkrankung sportlich aktiv waren, auch nach der Operation mobiler waren und nicht auf Sport verzichten mussten. (APA, derStandard.at, 30.5.2014)