Herzrythmusstörungen werden im EKG festgestellt. Die QT-Zeit gibt Auskunft über den Erregungsdauer der Herzkammern.

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Südtiroler Wissenschafter haben als Teil eines internationalen Forschungskonsortiums 23 Gene ausfindig gemacht, die den Herzrhythmus steuern. In der Studie wurden die QT-Intervalle, also die Erregungsdauer der Herzkammern, den genetischen Varianten von rund 100.000 Teilnehmern gegenübergestellt. Dabei wurden die 23 neuen Gene entdeckt, die mit einem verlängerten QT-Intervall zusammenhängen.

Verlängerte Intervalle würden auf Störungen des Herzschlages hindeuten und könnten das Risiko für den plötzlichen Herztod um das bis zu Fünffache erhöhen. Die Ergebnisse aus der internationalen Zusammenarbeit wurden in "Nature Genetics" veröffentlicht, teilte die Europäische Akademie Bozen (Eurac) am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Elektrische Aktivität

Die Wissenschafter konnten laut Eurac nachweisen, dass die neu identifizierten Gene die elektrische Aktivität des Herzmuskels deutlich beeinflussen. Zudem wurde in vertiefenden klinischen Studien mit Herzpatienten belegt, dass zwei der neu identifizierten Gene tatsächlich Risikofaktoren für die Erkrankung am sogenannten "Langen QT-Syndrom" seien.

"Das Zusammenspiel mit anderen Risikofaktoren wie etwa Medikamenten oder Lebensstil müssen wir noch weiter erforschen", betonten Peter Pramstaller, Leiter des Eurac-Zentrums für Biomedizin und sein Stellvertreter Andrew Hicks. Mit den Erkenntnissen der Studie sei man den Ursachen für Herzrhythmusstörungen und den plötzlichen Herztod einen "entscheidenden Schritt" näher gekommen.

Mit Daten von über 100.000 Studienteilnehmern und der Zusammenarbeit von Hunderten internationalen Forschern sei dies eines der weltweit größten Forschungsprojekte zu dieser Fragestellung.

Herzrhythmusstörungen sind weit verbreitet, hieß es. Der WHO zufolge sind weltweit 33,5 Millionen Menschen vom Vorhofflimmern betroffen, eine Variante von vielen unterschiedlichen Herzrhythmusstörungen. (APA, derStandard.at, 2.7.2014)