Berlin - Der Frage nachzugehen, ob das Tragen eines Büstenhalters das Brustkrebsrisiko nach der Menopause beeinflusst, mag auf den ersten Blick etwas skurril klingen. Doch gibt es dazu einen durchaus seriösen Hintergrund: Es galt nämlich der Vermutung auf den Grund zu gehen, wonach ein enger BH möglicherweise den Abtransport von Zellabfall behindern und damit das Brustkrebsrisiko erhöhen könnte.

Eine groß angelegte Studie in den USA hat dies nun getan und dafür tausend Frauen mit Brustkrebs sowie als Vergleichsgruppe rund 470 Frauen ohne Brustkrebs miteinbezogen. Sie alle waren zwischen 55 und 74 Jahre alt. Die Frauen wurden unter anderem zur Familiengeschichte befragt oder auch dazu, seit wann und wie lange täglich sie einen BH tragen.

Das in der Fachzeitschrift "Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention" veröffentlichte Ergebnis war eindeutig: Es ließ sich kein Zusammenhang nachweisen. "Das Risiko war ähnlich hoch, egal wie viele Stunden pro Tag eine Frau einen Büstenhalter getragen hat, ob sie einen BH mit Bügel trug oder in welchem Alter sie mit dem Tragen eines BH begonnen hatte", fasste der Forscher Lu Chen vom Fred-Hutchinson-Krebsforschungszentrum das Ergebnis zusammen. (APA/red, derStandard.at, 5. 9. 2014)