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Die Postings auf unseren Seiten sind größenteils anregend, witzig, durchdacht, informativ oder spontan, treffsicher, klug und pointiert und fast immer kritisch.

Das ist gut so.

Wir scheuen daher keine Kritik, wir verabscheuen Verunglimpfung, Beschimpfung und Hetze

Foto: APA/Jörg Carstensen

Egal in welchem Ressort, sobald Frauen im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen, sind wir immer wieder mit sexistischen, abwertenden und frauenfeindlichen Postings konfrontiert. Wir veröffentlichen diese Postings klarerweise aufgrund unserer Forenregeln nicht. Das bringt uns Zensurvorwürfe, Unverständnis und Beleidigungen ein.

Da wir zukünftig auf den forenfreien Dienstag auf dieStandard.at verzichten und somit an sieben Tagen die Woche auch dort ein Diskussionsforum garantieren, möchten wir noch einmal genau erklären, warum welche Postings auf unseren Seiten nicht publiziert werden.

Artikel als Unsinn abtun

Postings, die dem Inhalt des Artikels widersprechen, sind selbstverständlich willkommen und auch im Sinne einer lebhaften Diskussion. Im Vordergrund steht aber stets die sachliche Auseinandersetzung; Postings, in denen Inhalte lediglich als Unsinn abgetan werden – ohne dies argumentativ zu untermauern -, werden nicht veröffentlicht.

  • "Nein danke, ich brauch den Unsinn nicht."
  • "GÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHHHHHHHH NNNNNNNNNNNNN"

Themenbezug

Wenn Frauen im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen, werden Postings, die nach der Benachteiligung der Männer fragen, nicht veröffentlicht, da in den allermeisten Fällen der Themenbezug fehlt. Beispielsweise hat in einem Artikel über die Genitalverstümmelung von Mädchen in Kenia das Posting "Wann wird der Staat Österreich seine Eltern vor der Genitalverstümmelung ihrer Söhne warnen?" nichts verloren.

Klischees, Pauschalisierungen & Aussehen

Alle Postings, die Frauen per se als zu dumm, zu hässlich, zu zickig, zu anmaßend, zu emotional, zu irrational, zu alt, zu vermännlicht darstellen, also kurz gesagt pauschal diffamieren, werden – welch eine Überraschung – nicht geduldet. Falls jemand noch Beispiele braucht, haben wir aus unserem reichhaltigen Fundus einige ausgewählt:

  • "Nicht vergessen einzuzeichnen: Wo gibt es extragroße Parkplätze"
  • "Sind da dann alle guten Schuhgeschäfte eingezeichnet?"
  • "Wer zwingt Frauen weniger zu arbeiten oder schlecht bezahlte Berufe anzunehmen? Niemand. Selber schuld. Ich arbeite gerne viel und verdiene auch gerne viel. Da hilft mir mein Penis nicht, sondern meine Arbeitseinstellung und Leistung (+Qualifikation, Erfahrung usw)."
  • "Es wird echt Zeit für fesche Politikerinnen..."
  • "Ich finde sie sieht Heiß aus."
  • "Süße Maus, die Kleine... ;)"
  • "warum wird ein mann der noch dazu sabine heißt frauenchefin und nicht frauenchef?"

Lügen & Propaganda

Wenn Studienergebnisse und Statistiken als Lüge, Propaganda oder Blödsinn bezeichnet werden und diese Einschätzung mit keinem einzigen Argument untermauert wird, trägt das in keinster Weise zu einer sinnvollen Diskussion bei und wird gelöscht.

  • "Ich mag märchen"
  • "Der gender gap day, wie er veranschaulicht ist, ist wohl die größte lüge der feministischen geschichte"
  • "hat derdiedasstandard solche hetzartikel wirklich nötig ?"

Thema Feminismus, Gender, Gleichberechtigung

Diese Themen werden in vielen Postings pauschal verunglimpft und als Gewalt gegen Männer interpretiert. Wer sich auf diese Themen und unsere Berichterstattung darüber einlässt, wird schnell erkennen, dass wir Frauen nicht als "bessere Menschen" etablieren wollen, sondern es um das Öffentlichmachen von frauenpolitischen Strömungen, Anliegen, Lebenserfahrungen, Problemen und Hoffnungen geht. Es ist klar, dass wir Verunglimpfungen und Verhetzung dazu nicht veröffentlichen.

  • "Wenn du nicht spurst, mein lieber Mann, erzähl ich, Du hättest mich vergewaltigt!"
  • " (...) Solange Feminismus für Rosienenpickerei, First-World-Problems, Männerhass und -benachteiligung steht, brauchen wir ihn wirklich nicht mehr."

Opferrolle

Frauen, die sich für Gleichberechtigung einsetzen, wird immer wieder unterstellt, sich gerne in der bequemen Opferrolle zu sehen.

  • "Diese männerbashende Opferabo-Modereligion dieser Trudl ist doch zum Krenreiben. Seid's mir net bös."

Gewalt an Frauen

Systematische Täter-Opfer-Umkehr und das Lächerlichmachen von Gewalt widersprechen fundamental unseren Forenregeln. Beiträge mit dem Inhalt, dass Frauen aufgrund ihres Aussehens, ihres Auftretens oder ihrer Kleidung selbst schuld an einer Vergewaltigung seien, haben auf unseren Seiten nichts verloren.

  • "Alte Regel: Sagt eine Frau "nein", meint sie vielleicht, sagt sie "vielleicht", meint sie ja.“
  • "Ich bin kriminell! Ich hatte mal eine Freundin, die hat immer "Nein, nein, nein!" während des Orgasmus gestöhnt, habe ich mich damit strafbar gemacht?"

Abtreibung

Der Abbruch einer Schwangerschaft innerhalb der Frist stellt in Österreich keinen Gesetzesbruch dar, dieser ist straffrei und daher veröffentlichen wir "Abtreibung ist Mord"-Postings nicht. Ebenso unzulässig sind Vergleiche mit dem Nationalsozialismus.

Homosexualität, Transsexualität

Vergleiche und Nähe zur Pädophilie werden nicht toleriert.

Respektvoller Umgang

Die Begriffe "Genderwahn" und "Kampfemanzen" haben in einem sachlichen Diskurs nichts verloren. Ein Mindestmaß an Respekt ist für die Qualität der Diskussion als auch für unsere Arbeit als Community-ManagerInnen zielführender. Versprochen! (ugc, derStandard.at, 15.12.2014)