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Wenige Wochen vor Jahresende hat der Abschied von Windows XP beim Bundesheer immer noch nicht begonnen.

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Der Abschied vom 13 Jahre alten Betriebssystem Windows XP zieht sich beim österreichischen Bundesheer in die Länge. Einst für Herbst 2013 vorgesehen wurde der Umstieg zu Windows 7 auf Ende 2014 verschoben – und ist sieben Wochen vor Jahresende immer noch nicht angelaufen.

"Planungen für Umstellung laufen noch"

Auf Nachfrage heißt es aus der Presseabteilung des Heeres gegenüber dem WebStandard lapidar: "Die Planungen für die Umstellung auf Windows 7 laufen noch." Damit steht natürlich auch in Frage, ob die Umrüstung der tausenden PCs des Heeres wie geplant bis April 2015 abgeschlossen werden kann, eine entsprechende Frage wurde vom Verteidigungsministerium nicht beantwortet.

Dabei ist dies auch relevant, weil das schon länger unter einem umstrittenen Sparkurs agierende Heer während der Weiterverwendung von Windows XP kostenpflichtigen Support von Microsoft bezieht. Denn der Software-Oldie XP wird seit April diesen Jahres nicht mehr mit Sicherheitspatches versorgt, woraus sich entsprechendes Gefahrenpotenzial ergibt.

IT-Schulungen mit XP-Systemen

Dann gibt es noch eine weitere Folge der Verzögerung, die einen durchaus bitteren Beigeschmack hat. Grundwehrdiener erhalten mittlerweile eine Basisschulung im Bereich IT-Sicherheit. Diese Ausbildung wird laut Verteidigungsministerium "auf der vorhandenen Software durchgeführt". Dies heißt, dass die jungen Soldaten vorerst mit Windows XP Vorlieb nehmen müssen und erst im Laufe der Umrüstung mit Windows 7 arbeiten können werden.

Team Österreich gewann Cyber Security Challenge

Dass es im Bereich IT trotz lange verabsäumter Ausbildungsmaßnahmen Potenzial in Österreich gibt, hat die Vor einigen Tagen in Fürstenfeld abgehaltene Cyber Security Challenge gezeigt. Dort konnte sich das österreichische Team bei der Absolvierung verschiedener Aufgaben erfolgreich gegen Konkurrenz aus Deutschland und der Schweiz durchsetzen. Ein der Mannschaft angehörender Rekrut arbeitet jetzt bereits im Führungsunterstützungszentrum des Bundesheeres. (Georg Pichler, derStandard.at, 10.11.2014)