Foto: Assassin's Creed Unity

Ubisofts erstes "Assassin's Creed"-Spiel exklusiv für die neue Konsolengeneration ist zum US-Marktstart (am 13.11. in Europa) von zahlreichen technischen Problemen geplagt. Nutzer monieren laut VG247 in diversen Threads auf reddit Performance-Einbrüche und Bugs auf allen Systemen (PC, PS4, XBO), gleichzeitig bestätigen erste Analysen von Fachmagazinen die Probleme. Unterdessen zeigen sich Tester nicht unisono begeistert von "Unity". Derzeit hält das Spiel beim Rezensionsaggregator Metacritic bei eher durchschnittlichen 76 von 100 Punkten.

Instabil

Die Seite Eurogamer bestätigt in einer ersten Technikanalyse die zahlreichen von Spielern gemeldeten Probleme mit einbrechenden Bildraten auf den Konsolenversionen und am PC, sowie nachladenden Texturen und spät aufpoppenden Objekten. Bei einer Auflösung von 900p peilen die Entwickler auf PS4 und XBO eine Ausgabe von konstanten 30 Bildern pro Sekunde an, was häufig auf beiden Plattformen nicht gehalten werden könne. Kurioserweise, so die Analyse, habe die PS4-Version trotz stärkerer Hardware öfter Performance-Einbrüche. Weshalb dies so ist, und wieso die PS4-Fassung nicht mit vollen 1080p ausgegeben wird, wenn theoretisch mehr Ressourcen zur Verfügung stehen, sei ein Mysterium. CPU- und Speicheranforderungen der neuen Spiel-Engine könnten ein Grund dafür sein. Doch Eurogamer erwägt auch eine weitere, ernüchterndere Theorie: "Wir könnten es schlicht mit einem Spiel zu tun haben, bei dem den Entwicklern die Zeit ausgegangen ist - man hat in jedem Fall das Gefühl, dass beide Konsolenversionen nicht in Bestform laufen."

An den Problemen habe auch der Day-One-Patch nichts geändert. Um am PC einige Fehler zu beheben, hat Ubisoft gleich zwei Patches zum Start veröffentlicht. Die Hoffnung ist, dass der Hersteller die Unregelmäßigkeiten möglichst rasch per weiteren Updates aus der Welt schaffen kann.

Schöne Welt, alte Sorgen

Auch die ersten Kritiken zu "Assassin's Creed Unity" sind nicht überragend ausgefallen. Fachmagazine loben einerseits das wunderschön rekonstruierte Paris, das laut Kotaku zeitweise wie ein Gemälde aussehe. Auf der anderen Seite wurde der Abwechslungsreichtum gegenüber dem Vorgänger "Black Flag" deutlich eingeschränkt und gleichzeitig wurden beim Übergang in die neue Generation zahlreiche Jahre alte Mankos nicht abgeschüttelt. Nach wie vor müsse man sich beim Klettern und bei den Kämpfen mit Steuerungsproblemen herumschlagen. "Die Ausmaße sind beeindruckend, die Individualisierungsmöglichkeiten befriedigend und der Multiplayer greift ein paar wirklich ambitionierte Ideen auf. Aber der Mangel eines starken Hauptcharakters oder eines interessanten Zugangs zum 'Assassin's Creed'-Universum halten es zurück und die bestehenden Steuerungsprobleme sind immer noch ein Dorn im Auge", schreibt IGN.

Polygon sieht gar eine verpasste Chance auf einen Neuanfang. "Bei dem Versuch etwas zu kreieren, dass aussieht und sich anhört wie 'next generation', ist Ubisoft Montreal daran gescheitert die Probleme zu lösen, die sich über die jährlichen Iterationen angesammelt haben. Kombiniert mit einer uninspirierenden Geschichte und einer langen Liste bedeutender technischer Schwächen, gelingt 'Unity' nicht der Neustart, den 'Assassin's Creed' benötigt."

Der GameStandard hat sich ebenfalls ins virtuelle Paris gestürzt. Die Rezension zu "Assassin's Creed Unity" lesen Sie in den kommenden Tagen. (zw, derStandard.at, 12.11.2014)