Anita Sarkeesian polarisiert mit Kritik zu Frauenbildern in Games.

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Anita Sarkeesian, feministische Games-Kritikerin und laut TIME eine der 30 einflussreichsten Personen im Internet, hat eine neue Videoreihe gestartet, die sich mit Videospielen beschäftigt, die ihrer Meinung nach ein positives Frauenbild wiedergeben. In ihrer vorangegangenen Serie "Tropes vs Women in Video Games" kritisierte sie Games mit frauenfeindlichen Inhalten.

Keine geschlechtsspezifischen Bedeutungsträger

In der ersten Episode von "Positive Female Characters in Video Games" befasst sie sich mit dem 2011 erschienenen Spiel "Superbrothers: Sword & Sworcery EP", das sie dafür lobt, die Rolle eines mythischen Helden mit einer Frau zu besetzen. "Der Detailgrad der pixeligen Protagonistin ist so niedrig und unsere Tendenz, Helden automatisch als männlich wahrzunehmen so weithin verstärkt, dass einige Spieler den Fehler machten anzunehmen, dass 'The Scythian' [die Hauptfigur, Anm.] männlich ist, zumindest am Anfang", so Sarkeesian. Glücklicherweise setze das Spiel nicht auf klare geschlechtsspezifische Bedeutungsträger wie ein rosa Outfit oder eine Zierschleife im Haar oder präsentiere ihr Geschlecht als eine überraschende Wendung wie das originale 'Metroid'.

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Ein Held, der gleichzeitig eine Frau ist

Sarkeesian kritisiert in diesem Zusammenhang die "Universalität" männlicher Darstellungen: "Wenn archetypische Fantasy-Helden vorwiegend als Männer dargestellt werden, verstärkt das die Idee, dass Erfahrungen von Männern universal und Erfahrungen von Frauen gegendert sind, dass Frauen dazu fähig sein sollen, sich in männliche Charaktere einzufühlen, doch Männer sich nicht mit Geschichten von Frauen identifizieren müssen. 'Sword & Sworcery' gibt uns eine weibliche Protagonistin und ermutigt uns, sie zunächst und hauptsächlich als Held zu sehen, der außerdem eine Frau ist." (ul, 2.4.2015)