Reis kann unter Umständen mit Arsen verunreinigt sein.

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Lebensmittelbehörden empfehlen deshalb, Kleinkindern und Säuglingen keine Reisprodukte (etwa Reismilch) zu geben.

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Arsenkristall

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Bei manchen Menschen stehen auch in Europa Reisprodukte wie Reiswaffeln, Reisbrei und Reisgetränke hoch im Kurs. Doch mit Rücksicht auf den Arsengehalt sollten sie laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit "nur gelegentlich und nicht täglich" konsumiert werden. Das ist das Fazit eines neuen AGES-Berichts.

"Arsen kommt in verschiedenen Formen vor (anorganisch und organisch), die unterschiedlich giftig sind. Im Boden ist vorwiegend die giftigere Form, das anorganische Arsen zu finden, im Wasser überwiegend organische Arsenverbindungen", heißt es vonseiten der AGES.

Anorganisches Arsen krebserregend

Aufgrund des Arsengehaltes im Boden, der Atmosphäre oder des Wassers, welches zur Bewässerung verwendet wird, könne Arsen in pflanzliche Lebensmittel gelangen. Anorganisches Arsen wurde von der Internationalen Agentur für Krebsforschung IARC in die Gruppe 1 'krebserregend für Menschen' eingestuft, da ein Zusammenhang mit Haut-, Lungen- und Blasenkrebs belegt werden konnte, heißt es im Bericht weiter.

Seine Aufnahme sei unter Verwendung durchschnittlicher Belastungen an anorganischem Arsen in Lebensmitteln und durchschnittlicher Konsummengen von Kindern, Frauen und Männern berechnet worden.

Die Agentur: "Als bedeutendste Aufnahmequelle für anorganisches Arsen wurde für die österreichische Bevölkerung Reis identifiziert. Untersuchungen im Zeitraum von 2007 bis 2014 ergaben hohe durchschnittliche Gehalte an anorganischem Arsen bei Reis (101 Mikrogramm pro Kilogramm)."

Erhöhter Gehalt

In internationalen Untersuchungen seien in Reisprodukten, wie zum Beispiel Reiswaffeln, Reisbrei und Reisgetränke, deutlich höhere Gehalte an anorganischem Arsen im Vergleich zu Reis nachgewiesen, wobei die Ursache erst geklärt werden müsse.

Wie die EFSA (European Food Safety Agency/Parma) in einer Expositionsabschätzung aus dem Jahr 2009 festgestellt hätte, sei ein Risiko durch die Aufnahme von anorganischem Arsen über alle Lebensmittel nicht völlig auszuschließen. Die Europäische Kommission hätte daher im Juni 2015 Arsen-Höchstgehalte für Reis und Reisprodukte festgelegt. Sie treten ab Anfang 2016 in Kraft.

Das Risiko lässt sich zumindest minimieren: Der Arsengehalt im Reis kann durch Waschen mit Wasser vor dem Kochen oder Dämpfen reduziert werden. Überschüssiges Wasser sollte nach dem Kochvorgang abgegossen werden.

Reisprodukte nur gelegentlich

Reisprodukte wie Reiswaffeln, Reisbrei und Reisgetränke sollten aber "im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes nur gelegentlich und nicht täglich" konsumiert werden. Zur Abwechslung sollten auch andere Getreidesorten wie Weizen (Bulgur, CousCous), Roggen, Hafer, Dinkel, Grünkern, Rollgerste, oder auch glutenfreie Alternativen wie Hirse, Mais und die Pseudogetreidearten Buchweizen, Quinoa, Amaranth oder Kartoffeln gegessen werden.

Eltern wird empfohlen, ihren Kindern nicht ausschließlich reisbasierte Gerichte, wie Reisbrei und Reisgetränke zu geben. Als Zwischenmahlzeiten sollten dem Kind nur gelegentlich und nicht täglich Reiswaffeln angeboten werden, und die Ernährung soll mit anderen Getreidesorten abgewechselt werden.

Säuglinge und Kleinkinder sollten laut Empfehlung der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung (ESPGHAN) Reisgetränke gar nicht konsumieren. Ähnlich sieht das auch die britische Behörde für Ernährungssicherheit (FSA).

Das österreichische Programm "Richtig Essen von Anfang an!" empfiehlt in diesem Zusammenhang im ersten Lebensjahr auf Reisgetränke zu verzichten, da diese vom Nährstoffprofil der Muttermilch stark abweichen und zugesetzten Zucker enthalten können. Reisgetränke sind daher als Muttermilchersatz gänzlich ungeeignet. (APA, 14.7.2015)