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Medizin

Die Freude stand dem gebürtigen Iren William C. Campbell ins Gesicht geschrieben. Ob dies nur an der Nachricht, dass sein Name von nun an die Liste der Medizinnobelpreisträger ziert, oder auch am spontanen Dudelsack-Jubelkonzert seines Nachbarn in North Andover, Massachusetts, lag, wissen wir nicht.

Medizinnobelpreis 2015 für neue Therapien gegen Infektionskrankheiten

Foto: APA/EPA/CJ GUNTHER

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Medizin

Satoshi Ōmura, zweiter im Bunde der diesjährigen Medizinlaureaten, erreichten an der Kitasato University in Tokio indes weniger musikalische, dafür politische Glückwünsche: Japans Premierminister Shinzō Abe rief gleich nach der Pressekonferenz an, um zu gratulieren.

Medizinnobelpreis 2015 für neue Therapien gegen Infektionskrankheiten

Foto: APA/EPA/KIMIMASA MAYAMA

Medizin

Patriotisch gab sich die 84-jährige Youyou Tu, die dritte Medizinnobelpreisträgerin 2015 und erste Chinesin überhaupt, die in dieser Kategorie ausgezeichnet wird: "Den Preis zu gewinnen, ist eine Ehre für Chinas Wissenschaft", kommentierte die frischgebackene Laureatin. Das sieht Chinas Premier Li Keqiang genauso, wie er in einem Brief festhielt.

Medizinnobelpreis 2015 für neue Therapien gegen Infektionskrankheiten

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Physik

Wenn der Premier zweimal klingelt: Am Dienstag war Shinzō Abe schon wieder an der Strippe, diesmal, um Takaaki Kajita zum Nobelpreis für Physik zu beglückwünschen. Der freute sich und wurde kurz darauf mit Blumen überhäuft.

Physiknobelpreis 2015 für Nachweis der Neutrino-Masse

Foto: APA/EPA/FRANCK ROBICHON

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Physik

Zum beliebtesten Fotomotiv am Campus der kanadischen Queens-Universität in Kingston avancierte währenddessen Arthur B. McDonald. Der von Kollegen als äußerst bescheiden beschriebene Physiknobelpreisträger freute sich über die Gelegenheit, bald wieder einmal nach Schweden zu reisen: "Stockholm ist eine meiner Lieblingsstädte."

Physiknobelpreis 2015 für Nachweis der Neutrino-Masse

Foto: Reuters/LARS HAGBERG

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Chemie

Nach der Bekanntgabe, dass Tomas Lindahl (rechts) den Nobelpreis für Chemie erhält, füllten sich am Francis Crick Institute im englischen Hertfordshire die Plastikbecher mit Champagner. "Ich wusste, dass ich über die Jahre für den Preis in Betracht gezogen worden bin, aber das sind Hundert andere genauso", kommentierte der gebürtige Schwede die Entscheidung.

Chemienobelpreis 2015 für Entschlüsselung der DNA-Reparatur

Foto: APA/EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA

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Chemie

Paul Modrich, im Bild mit seinem Hund Dover auf der Couch in Rumney, New Hampshire, verdankt den Chemienobelpreis nach eigenen Angaben indirekt seinem Vater: Der habe ihm vor über 50 Jahren dazu geraten, "dieses DNA-Zeug" zu studieren. "Und ein bisschen Glück gehörte natürlich auch dazu."

Chemienobelpreis 2015 für Entschlüsselung der DNA-Reparatur

Foto: AP/Mary Schwalm

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Chemie

Mitten in der Nacht erfuhr Aziz Sancar von seinem Chemienobelpreis. "Meine Ehefrau hat den Anruf angenommen und mich aufgeweckt", erzählte der türkisch-amerikanische Doppelstaatsbürger. "Ich habe dann mein Bestes gegeben, schlüssig zu sprechen, aber ich schlief ja eigentlich fast noch." Zuviel des Trubels scheint ihm eher unangenehm zu sein, am liebsten will er möglichst bald wieder an der University of North Carolina unterrichten. "Aber es wird wohl ein paar Empfänge geben, schätze ich."

Chemienobelpreis 2015 für Entschlüsselung der DNA-Reparatur

Foto: Reuters/RAY WHITEHOUSE

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Literatur

"Ich habe einen Anruf aus Schweden erhalten. Ich bin glücklich, sehr glücklich", schien die heurige Preisträgerin, Swetlana Alexijewitsch aus Weißrussland, schon eine Stunde vor der Bekanntgabe des Nobelpreises via Twitter verkündet zu haben. Schriftstellerische Weitsicht? Nein, nur ein Fake eines italienischen Journalisten. Alexijewitschs echte Reaktion fiel dann aber – natürlich – kaum anders aus.

Literaturnobelpreis 2015 für "ihr vielstimmiges Werk, das dem Leiden und dem Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt"

Foto: REUTERS/Vasily Fedosenko

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Frieden

Weltweiten Beifall fand die Entscheidung, den diesjährigen Friedensnobelpreis an das tunesische nationale Dialogquartett zu vergeben, und zwar für seinen "entscheidenden Beitrag zur Schaffung einer pluralistischen Demokratie in Tunesien", wie das norwegische Nobel-Komitee am Freitag mitteilte. Tatsächlich schafften die Vertreter des Gewerkschaftsverbandes Union Générale Tunisienne du Travail (UGTT), des Arbeitgeberverbandes UTICA, der Anwaltskammer und der Liga für Menschenrechte (LTDH), etwas, das in praktisch allen anderen arabischen Ländern mehr oder weniger misslang: Einen Weg zu einem friedlichen Dialog zu finden, der schließlich in eine stabile Regierung und der vermutlich fortschrittlichsten Verfassung der arabischen Welt mündete.

Friedensnobelpreis geht an tunesische Demokratiebewegung

Foto: REUTERS/Anis Mili

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Wirtschaft

"Meine Güte, ich war ganz schön verschlafen", berichtete der jüngste Wirtschaftsnobelpreisträger Angus Deaton vom Anruf des Nobelkomitees. Der schottische Ökonom, der derzeit an der Princeton University in den USA lehrt, widmet sich in seiner Arbeit vor allem der Frage, wie Armut entsteht und wie sie am besten zu bekämpfen ist.

Die Auszeichnung geht, anders als die klassischen Nobelpreise, nicht auf das Testament von Alfred Nobel (1833–1896) zurück. Den Preis stiftete die schwedische Reichsbank erst 1968. Er heißt daher offiziell "Preis der Reichsbank Schwedens für die ökonomische Wissenschaft zum Andenken an Alfred Nobel".

Armutsforscher Angus Deaton erhält Wirtschaftsnobelpreis

(dare, red, 12.10.2015)

Foto: AP/Mel Evans