Genf – Der Kampf gegen Tuberkulose macht weltweit Fortschritte. Die Zahl der Erkrankungen ging von 1990 bis 2014 um 42 Prozent auf geschätzte 9,6 Millionen zurück. Die Zahl der Todesfälle halbierte sich fast und lag bei 1,5 Millionen Menschen. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Welt-Tuberkulosebericht 2015 mit.

Zwar wurden im Jahr 2014 mehr Infektionen erfasst als in den vorangegangenen Jahren, nach Einschätzung der WHO liegt das jedoch an verbesserten nationalen Statistiken und nicht an größeren Tuberkulose-Ausbrüchen. Am stärksten von Tuberkulose sind demnach Südostasien und Regionen im Westpazifik betroffen. Gemessen an der Einwohnerzahl verzeichnete jedoch Afrika die meisten Fälle.

Problemfeld Resistenzen

Zwischen 2000 und 2014 dürften weltweit rund 43 Millionen TB-Todesfälle durch bessere Diagnostik und Therapien verhindert worden sein. "Das Millennium-Entwicklungsziel, die Häufigkeit von Neuerkrankungen bei der Tuberkulose zu reduzieren, ist weltweit erreicht worden", schreibt die WHO.

Allerdings dürften noch immer 37 Prozent der Erkrankungsfälle unbemerkt bleiben. Ein Problem ist auch die Verbreitung der gegen die üblichen Arzneimittel resistenten Tuberkulose. Diese Form der Erkrankung dürfte vergangenes Jahr bei 480.000 Patienten aufgetreten sein. Dokumentiert wurde das nur bei 121.000 Erkrankungen. Die Tuberkulose fordert mit 1,5 Millionen Toten weltweit noch immer mehr Opfer als HIV (1,2 Millionen Tote im Jahr 2014). (APA, dpa, 29.10.2015)