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Einer Studie zufolge wirkt sich Lesen positiv auf die Entwicklung von Kindern aus

Foto: apa

Regelmäßiges Vorlesen hat einer Studie zufolge positiven Einfluss auf die schulische und soziale Entwicklung von Kindern – unabhängig vom Bildungsniveau der Eltern. Das ist das Ergebnis der Vorlesestudie 2015, die am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach hatten rund 70 Prozent der Acht- bis Zwölfjährigen im Fach Deutsch eine sehr gute oder gute Note, wenn ihnen täglich vorgelesen wurde.

Für die Studie wurden 524 Kinder der genannten Altersgruppe und ihre Mütter befragt. Sie wird seit 2007 jährlich durchgeführt und ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung "Die Zeit" und der Deutsche Bahn Stiftung. Den Angaben zufolge ist sie repräsentativ für Familien und Kinder im Vorlesealter. "Tägliches Vorlesen unterstützt Kinder auch dann in ihrer Entwicklung, wenn die Eltern kein Abitur und keinen Hochschulabschluss haben", sagte die Leiterin des Instituts für Lese- und Medienforschung, Simone Ehmig.

Leseratten mögen die Schule

Belesene Kinder gehen demnach auch lieber in die Schule. 83 Prozent der Acht- bis Zwölfjährigen, denen täglich vorgelesen wurde, gaben an, "sehr gern" dorthin zu gehen. Bei den Befragten, denen selten oder nie vorgelesen wurde, sagten das nur 43 Prozent. Von den befragten Müttern beschrieben 90 Prozent von denen, die für ihre Sprösslinge täglich zum Buch griffen, sie als wissbegierig. Umgekehrt gaben das nur 43 Prozent von denen an, die das selten oder nie taten.

Belesene Kinder sind auch vergleichsweise sensibel, empathisch und interessiert an anderen. Um sicherzugehen, dass das tatsächlich am Vorlesen liegt, wurden auch ihre sozialen Erfahrungen abgefragt. Demnach trafen die genannten Eigenschaften auch auf sonst eher sozial isolierte Kinder zu. "Daher kann über das Vorlesen offensichtlich etwas geschehen, das ihre soziale Kompetenz und ihr soziales Verhalten mit stärkt", sagt Ehmig. (APA, 9.11.2015)