Scrambler sind gerade sehr in Mode – und passen perfekt zu Ural.

Foto: Ural

Wenn schon Scrambler, dann hochgezogene Auspuffröhrln, sagt man sich auch bei Ural.

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Detail am Rande: Bei Ural lohnt es sich natürlich, den Kaufpreis durch drei zu teilen. So gesehen sind die Maschinen eh ein Schnäppchen.

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Die Strebe am Lenker dient auch zum Fixiern von "heute unbedingt wichtigen Spielzeuge wie Smartphone, Navi, Kamera oder aber auch eines Feuersalamanders aus Plüsch meinetwegen", erklärt Ural-Importeur Hari Schwaighofer.

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Wie hat die Oma immer gesagt, wenn ich eine alte Jean – also a blaue Blue-Jean-Hosna, oder a Jimmy-Hosn – entsorgen wollte? "Ghalts auf, es kommt alles wieder in Mode."

Recht hatte die Oma. Gnutzt hat es trotzdem nix. In eine alte Jimmy-Hose, die wieder in Mode gekommen ist, passe ich nur rein, wenn ich zwei Wochen nix zu Essen bekommen habe und in Folge nicht gesonderten Wert darauf lege, auch noch Luft zu kriegen.

Die Oma konnte ja nicht wissen, dass meine Ausbreitung mit der Adoleszent nicht abgeschlossen sein wird. Sei's drum. Weil jetzt aber im Grunde stimmt, was die Oma gesagt hat, reiben sich die Ural-Hackler in Irbit schon die Hände, dass es schwarze Wuzzerln regnet. Denn auf deren neuen Plan haben ein paar Kilo Körpergewicht keine entscheidende Auswirkung. Zumindest so lange man in den Beiwagen kommt. Und der ist eh großzügig geschnitten.

Gespannmode

Jedenfalls, seit ein paar Jahren sind die alten Ural-Maschinen wieder sehr modern. Ein bisserl zu modern, für den Geschmack mancher Ural-Besitzer. Denn die sehen immer öfter russische Gespanne auf der Straße. Jetzt könnten ein paar weitere Maschinen dazu kommen. Ural baut nämlich eine Scrambler.

Scrambler sind, wenn man so möchte, die Vorfahren der Hard-Enduros. Sie hatten Stollenreifen für mehr Grip abseits der Straßen, waren für den harten Einsatz im Gelände ein wenig robuster gebaut und hatten meist einen hochgelegten Auspuff und einen breiteren Lenker. Also eh so wie eine Ural im Grunde eh von Geburt an ist.

Feuersalamander

Die Scrambler sind grad sehr in Mode – sie sind quasi die SUV auf zwei Rädern, können ein bisserl Gelände, fahren aber nur in der Stadt. Ducati hat eine Scrambler, obwohl die so gut zum restlichen Portfolio passt, wie Pepsi-Cola zu Meeresfrüchten. Moto Guzzi hat selbstredend nicht nur eine Scrambler, Triumph sowieso und sogar BMW bringt jetzt eine. Da darf Ural nicht hintanstehen.

Die Irbiter nehmen die Farbkollektion Feuersalamander, wie Manfred, ein treuer Kunde von Ural-Importeur Hari Schwaighofer mutmaßt, und verteilen diese über die Ural Ranger und deren Beiwagen. Hari hält dies aber für einen Irrtum, wenn wir es schön sagen wollen, weil Feuersalamander gar nicht so hart im Nehmen sind wie eine Ural.

Abgeräumt und aufgeputzt

Weil die Russen für den Scrambler-Umbau eigentlich ja nur bestehendes Material neu einfärben hätten müssen, blieb ihnen noch Zeit, die Auspüffer hochzuziehen. Zudem ist die Maschine "scramblerisch abgeräumt", wie Hari Schwaighofer sagt. "Es fehlt unnützer Ballast wie zum Beispiel ein Reserverad." Dafür gibt es Nebler am Beiwagen, Rammschutzbügel und "die besten Reifen für so eine Ural, die Stoppler K37 von Heidenau".

20 Stück des gelb-schwarzen Monsters liefert Ural nach Europa. Eine davon steht ab 8. Dezember bei Hari Schwaighofer in Marchtrenk zum Probereiten. Aber Vorsicht. So eine Ural zieht einen gleich in den Bann. Darum schon jetzt der Hinweis: Kostenpunkt 16.490 Euro. (Guido Gluschitsch, 30.11.2015)