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Als Motivation für den Sport gaben 61,4 Prozent an, ihrem Körper "etwas Gutes" tun zu wollen.

Foto: apa/Daniel Karmann

Wien – Mit 35,6 Prozent bezeichnen sich mehr als ein Drittel der österreichischen Bevölkerung als sehr oder eher sportlich. Sportlich nicht Aktive findet man hierzulande im beinahe selben Ausmaß, wie der aktuelle Sportreport zeigt: 34,4 Prozent schätzen ihre Sportlichkeit weder besonders gut noch besonders schlecht ein, 30 Prozent beschreiben sich als eher oder sehr unsportlich.

"Wir haben hier sozusagen eine Dreiteilung der Bevölkerung. Tendenziell sind die Österreicher in ihrer Selbsteinschätzung aber sehr fit und sportlich. Hier haben wir es natürlich auch mit einem sozial erwünschten Antwortverhalten zu tun", sagte Thomas Schwabl vom Meinungsforschungsinstitut marketagent.com bei der Präsentation des Berichts am Donnerstag in Wien. Dem angegebenen Ausmaß an sportlicher Aktivität stehe nämlich der ausgeprägte Wunsch nach mehr Bewegung gegenüber: Drei Viertel der 1.002 befragten Österreicher im Alter von 14 bis 69 Jahren würden gerne mehr Sport treiben. "Das steht etwas im Widerspruch zueinander und zeigt uns, dass die Selbsteinschätzung vielleicht etwas zu hoch ist", so Schwabl.

Lieblingssport Schwimmen

Im Schnitt sporteln die Österreicher vier Stunden pro Woche. Drei Viertel jener Befragten, die zumindest fallweise aktiv sind, treiben in der warmen Jahreszeit mindestens einmal pro Woche Sport, zwei Drittel auch in den kalten Monaten. Mit 58,2 Prozent gilt Schwimmen als absolute Lieblingssportart, gefolgt von Radfahren oder Mountainbiken (47,4 Prozent), Wandern oder Bergsteigen (41,4 Prozent), Laufen oder Joggen (32,9 Prozent) und Skifahren (28,9 Prozent). Mehr als jeder fünfte Österreicher, der Sport betreibt, ist außerdem Mitglied eines Sportvereins.

Als Motivation für den Sport gaben 61,4 Prozent an, ihrem Körper "etwas Gutes" tun zu wollen, 59,6 Prozent begründeten die regelmäßigeBewegung mit dem persönlichen Wohlbefinden und 55,1 Prozent treiben Sport, um in der frischen Luft zu sein. Mehr als ein Drittel der sportlichen Personen möchte im Training ein bestimmtes Ziel erreichen. Hoch im Kurs liegt dabei mit 12,4 Prozent die Gewichtsabnahme, gefolgt von der Fitness (7,9 Prozent) und besserer Gesundheit (4,2 Prozent). "Wir haben die Österreicher natürlich auch gefragt, was sie davon abhält, mehr Sport zu treiben. Schuld ist meistens der innere Schweinehund", sagt Schwabl. Aber auch der Beruf, der zu viel Zeit in Anspruch nimmt, und fehlende Motivation seien Hürden. Der Urlaub ist für die Österreicher übrigens vorwiegend zum Faulenzen da: Nur ein Viertel der Befragten signalisiert Interesse an einer Sportreise.

Passiver Sport ist beliebt

Wie die Befragung zeigt, sind die Österreicher Fans vom passiven Sport: Nur 19,2 Prozent haben noch nie eine Sportveranstaltung an Ort und Stelle miterlebt, jeder Siebente besucht diese häufig. Mit 77,4 Prozent ist Fußball jener Sport, der mit Abstand am häufigsten live mitverfolgt wird. Weit abgeschlagen folgen Skifahren (32 Prozent) und Eishockey oder Hockey (27,2 Prozent). (APA, 10.12.2015)