Wer nervende Nachbarn hat (oder der Meinung ist, welche zu haben), freut sich vielleicht über dieses Buch: Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat heuer im Frühjahr den Ratgeber "Wenn Nachbarn nerven" in dritter, überarbeiteter Auflage herausgebracht. Autor Martin Kind gibt darin zunächst einen groben Überblick über Nachbarrechte und geht dann zu allen denkbaren Streitigkeiten ins Detail.
Zur "Ursache Nummer 1" von nachbarschaftlichem Streit, dem Lärm, erklärt der Autor etwa, wann etwas als "ungebührlicher" Lärm gilt. Eine Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist, schließlich spielen hier auch Landesgesetze und vereinzelt sogar Bestimmungen der Gemeinden eine Rolle. "Das Ausklopfen von Sachen an öffentlichen Straßen und Plätzen ist überhaupt nicht, in Höfen, Gärten, auf Dächern und Balkonen sowie aus geöffneten Fenstern und Türen nur an Werktagen von 8 bis 11 Uhr und von 16 bis 18 Uhr, ausgenommen Samstag Nachmittag, gestattet", zitiert Kind etwa die Lärmschutzverordnung von Baden bei Wien.
Anhand vieler Fallbeispiele aus der Praxis der Rechtsprechung macht das Buch deutlich, wo die Grenzen liegen, ab wann man sich wehren kann bzw. sollte, und wie man dabei am besten vorgeht.
Martin Kind (VKI). Wenn Nachbarn nerven. Wo Grenzen überschritten werden. Was Sie unternehmen können. Wie Gerichte entschieden haben. Hrsg. vom Verein für Konsumenteninformation. 196 Seiten. VKI, Wien 2015, 16,90 Euro