Sizilien – Gleich rechts, direkt von der Superstrada runter, führt ein kleiner Weg, in den der Jeep-Pfeil zeigt. Der Weg ist nicht sehr schön zu fahren. Ein normaler Mensch würde nach wenigen Metern umkehren. Uns hingegen erschließt sich nach wenigen Minuten eine neue Welt. Eine beeindruckende.

Foto: Jeep

Auf schwarzer Lavaasche kämpfen wir uns dem Krater des Ätna entgegen. Dort lugt ein Dach aus dem Boden – das Haus muss beim letzten Ausbruch vom Lavastrom verschlungen worden sein. Mitte Dezember steht der Vulkankegel in sattem Grün da. Das mildere Klima und der fruchtbare Boden beeindrucken uns, während sich der Jeep Renegade seinen Weg nach oben frisst.

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Mit diesem Ausflug ins Hinterland Siziliens stimmt sich Jeep auf nächstes Jahr ein, wenn der Autobauer seinen 75. Geburtstag feiert. Und das macht Jeep, als Teil der Fiat-Gruppe, natürlich in Italien.

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In Italien wurde auch der Wagen gebaut, mit dem wir gerade den Ätna erklimmen, der Jeep Renegade. Rund 50 Kilometer nördlich von Potenza in der Region Basilikata, im Fiat-Werk in Melfi, läuft der Renegade vom Band. Er ist also auch ein Süditaliener und spielt sich vielleicht gerade deshalb so mit der Aufgabe, die wir ihm stellen.

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Auch wenn der Renegade im Vergleich zu seinen amerikanischstämmigen Brüdern, ja sagen wir: klein und zart wirkt, passt er doch ganz gut in die Jeep-Familie. Man spürt auf den ersten Metern, dass man in einem Geländewagen sitzt, der mehr kann als sich an Gehsteigkanten die Felgen zu ruinieren.

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Mit dem Allradantrieb, dem kurzen Getriebe und den unterschiedlichen Einstellungen für Schlamm, Stein und Schotter und dem Bergabfahrassistenten fühlt er sich mit der Ätna-Besteigung noch bei weitem nicht ausgelastet.

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Normalerweise sagt Kollege P. bei Offroad-Trips immer: "Das fahr' ich mit meinem Uno auch." Diesmal kommt ihm der Satz nicht über die Lippen. Hier könnte er seinen Uno mit Beserl und Schauferl zu Grabe tragen. Oder einfach liegen lassen. Denn für Sizilianer dürfte der beste Müllkübel ohnedies der Straßengraben sein.

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Korruption und Mafia hinterlassen ihre Spuren. Die Paten haben ein leichtes Spiel. Hier wimmelt es nur so von Verstecken, erkennen wir am zweiten Tag, als uns Jeep wieder von der Hauptstraße herunterweist – in eine Gegend, die sie Dschungel nennen.

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Auf Höhe des Dschungel-Schildes scherzen wir noch und lachen über den Hang der Sizilianer zur Dramatik. Wenige Meter später waten wir mit einem Wrangler durchs Wasser. Rund um uns bildet das Schilf einen Tunnel. Der 284 PS starke und 3,6 Liter große V6-Motor gurgelt vor Freude.

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Ein Dutzend Wasserdurchfahrten und viele Kilometer durch wildes Gelände später taucht rechts ein Haus auf. Oder zumindest so etwas Ähnliches. Es wirkt einfach und alt. Unterwegs sahen wir Schuppen, Hütten, und wir denken an Bernardo Provenzano, dem ein ähnlicher Palast reichte, um die Geschicke der Mafia zu leiten.

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Aus dem Schornstein des Hauses steigt Rauch auf. Der Weg, den wir fahren, windet sich in diese Richtung. Wir kommen näher und sehen vor dem Haus einen Esel, der zufrieden grast, dann einen Mann in sehr einfacher Kleidung. Er habe uns schon erwartet, sagt er und bemüht sich, ein schönes Italienisch zu sprechen – was ihm aber kaum gelingt. Irmanio begleitet uns von unserem Wrangler weg, hin zu seinem Haus.

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Auf einem riesigen Campingtisch hat er mit seiner Frau eine Jause vorbereitet. Orangensalat, Oliven, Käse. Alles selbstgemacht.

Während wir mit Irmanio über seinen Agriturismo, das fantastische Gelände und die Eindrücke vom Ätna reden, steht eine Wiese weiter der Esel und lacht uns aus. (Guido Gluschitsch, 24.12.2015)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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