Foto: Guido Gluschitsch
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He, Bauer, net so gach. Es ist ein Spruch, den die Oma öfter einmal gesagt hat, wenn ihr ein kleines Missgeschick passiert ist, sie etwa beim Abseihen der Erdäpfel zu hastig war und etwas danebenschüttete. Gleich nach dem Losfahren war der Satz auf einmal da und der Fuß schon wieder weg vom Gaspedal.

Peugeot wagt es mit dem 308er GT, auch die sportlicher orientierte Klientel zu bedienen. Der 205 PS starke Turbobenziner überrascht nicht nur mit seinem knackigen Fahrwerk.
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Tja, die Zeiten ändern sich, und man merkt immer öfter, dass man alt wird. Etwa wenn man in einen Sechzehnhundata-Benzina einsteigt – und der nicht, wie seinerzeit beim Escort gelernt, 90, sondern stolze 205 PS hat. Hubraum lässt sich ja inzwischen sehr wohl ersetzen. Durch einen Turbolader. So kann es dem Bauern schon passieren, dass ihm die Druckluftpferde durchgehen.

Was für eine freudige Überraschung. War Peugeot bis jetzt vorwiegend unter den Kategorien französisch-fein und hutschig abgelegt, überrascht der 308er GT in mehreren Details. Nicht nur, dass er einen starken Motor hat, der schon fast einem GTi Ehre machen würde. Fast nur deshalb, weil wir den 270 PS starken GTi bereits kennen – und schätzen.

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Da ist zum Beispiel das kleine Lenkrad, das die Ruderarbeit minimiert und die Lenkung erstaunlich knackig wirken lässt. Da ist das Fahrwerk, das gar nichts von einer Sänfte hat, und da ist der Drehzahlmesser, der sich permanent verläuft. Er dreht sich nämlich, direkt gegenüber vom Tachometer, gegen den Uhrzeigersinn und steigt von rechts unten nach links oben.

Sport-Taste

Bitter ist, so zumindest die persönliche Meinung, dass Peugeot die Armaturen über das Lenkrad und nicht dahinter setzt. Das passte – wieder von mir aus – noch zu einem Schaukel-Peugeot, aber nicht zum agilen 308er. Da steht ihm die Sport-Taste in der Mittelkonsole schon deutlich besser. Die übersetzt die Gaspedalstellung noch direkter in Vortrieb.

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Einziger kleiner Wermutstropfen ist natürlich, dass ein gestangelter Turbo einen Durst an den Tag legt, der jeden Dieselfahrer in schallendes Gelächter ausbrechen lässt. Da ist es direkt schade, das der Benziner so eine Laufkultur hat, dass man das auch mitbekommt – und Kritik nicht im elenden Traktor-Genagle versiegt. (Guido Gluschitsch, 7.1.2016)