Die Tage des alten Zollamtsgebäudes sind gezählt.

Foto: Zoidl

Vor einigen Tagen wurde mit der Schadstoffsanierung begonnen.

Foto: Putschögl

Seit eineinhalb Jahren steht das ehemalige Zollamtsgebäude im dritten Wiener Gemeindebezirk leer – fast zumindest, denn im Oktober 2014 quartierte sich in einem vorgelagerten Gebäudeteil der Club "Die Kantine" ein. Klar war: Gebäude – und Club – müssen irgendwann dem Neubauprojekt "Triiiple" weichen, das hier mit drei Türmen in die Höhe wachsen wird.

Nun ist es soweit: Die Nachtschwärmer müssen ab Sonntag weiterziehen – und daher lädt der Club am Samstag zu einer letzten großen Abrissparty ein. Diese dürfte aller Voraussicht nach ein Erfolg werden: Mehr als 5000 Zusagen gibt es bereits für das Facebook-Event, 11.000 weitere User interessieren sich bisher dafür.

Zahlen, die den Eigentümer des Zollamtsgebäudes, die BIG, aber nicht nervös machen: Mit dem Club habe man nichts zu tun, außerdem sei er räumlich getrennt vom Rest des Gebäudes, sagt Pressesprecher Ernst Eichinger.

Asbest gefunden

Anfang des Jahres wurde mit der Schadstoffsanierung im Alten Zollamtsgebäude begonnen. Ein wesentlicher Teil der Sanierung betrifft laut Eichinger Spritzasbest, das einst im Keller des 70er-Jahre-Gebäudes verbaut wurde. Im März wolle man mit der Sanierung fertig sein, dann mit dem Abriss beginnen.

Dieser sei nun ausgeschrieben. Die Methodik stehe aber fest: "Aufgrund der Nähe zur Autobahn und umliegenden Gebäuden muss beim Abriss behutsam von oben nach unten vorgegangen werden", sagt Eichinger. Für 2017 ist dann der Baubeginn für die ersten beiden Türme geplant. Ein weiterer Turm und ein niedrigeres Gebäude sollen folgen.

Senioren- oder Studentenheim

Insgesamt sollen auf dem Areal 500 Wohnungen, 12.000 Quadratmeter Büroflächen, ein Kindergarten sowie Retail-Flächen entstehen. Im Gespräch sind laut BIG, deren gewerbliche Tochter ARE das Projekt gemeinsam mit der Soravia-Gruppe entwickelt, auch ein Senioren- oder ein Studentenheim. Der "grundsätzliche Mix" für die Erdgeschoßzonen stehe zudem bereits fest, Details müssten aber noch ausverhandelt werden.

Auf eine Weiterführung der Kantine an einem anderen Ort darf Gerüchten zufolge gehofft werden. Bei der BIG sucht man laut Eichinger "immer nach Möglichkeiten, die Leerstandskosten zu reduzieren". Reich werde man mit Zwischennutzung zwar nicht, gehen die Konzepte aber wie bei der Kantine auf, dann gebe es zumindest auch einen "gewissen PR-Effekt". (Franziska Zoidl, 15.1.2016)