Zwei Vorwahlen sind geschlagen, das Bewerberfeld hat sich mittlerweile verkleinert – wo aber haben sich die Millionen an Spendengeldern in den vergangenen Monaten gesammelt? Korrespondieren die Ergebnisse der Abstimmungen in New Hampshire und Iowa mit den Wahlkampfbudgets der Bewerber?

Mit insgesamt mehr als 160 Millionen US-Dollar (143 Millionen Euro) liegt Hillary Clinton immer noch an erster Stelle, was das gesamte Wahlkampfbudget betrifft. Ihr mittlerweile einziger innerparteilicher Konkurrent Bernie Sanders kommt mit gut 75 Millionen Dollar auf weniger als die Hälfte. Sanders konnte sein Wahlkampfbudget im Gegensatz zu Clinton jedoch hauptsächlich aus Kleinspenden generieren (im Durchschnitt erhält er 27 Dollar) und hat keine Super-PAC-Millionen hinter sich. Im vierten Quartal des Jahres 2015 lag die Differenz in den Einnahmen zwischen Clinton und Sanders (ohne Super-PACs) nur mehr bei knapp fünf Millionen Dollar.

Insgesamt nahmen die "Super Political Action Committees" im vergangenen halben Jahr fast 100 Millionen Dollar ein. Diese Spenden sind besonders wichtig, weil sie in unbegrenzter Höhe erfolgen können – auch wenn offiziell keine direkte Koordination mit den Bewerbern stattfinden darf.

Auch Donald Trump hat keine Unterstützung durch Super-PACs und bezieht weiterhin den Großteil seiner Wahlkampfeinnahmen (65 Prozent beziehungsweise 12,6 Millionen Dollar) aus Krediten, die er bei sich selbst aufnimmt.

Finanzielle Unterstützung für Bush nimmt ab

Bei den Republikanern liegt mit mehr als 150 Millionen Dollar weiterhin Jeb Bush vorne – jedoch hatte er bereits rund 115 Millionen Dollar davon bis Juni 2015 zusammen. Im vergangenen halben Jahr beliefen sich die Einnahmen seines Super-PACs "Right to Rise USA" auf lediglich 15 Millionen Dollar, im Halbjahr bis Juni 2015 waren es noch mehr als 100 Millionen Dollar gewesen.

In der jüngsten Vergangenheit hat es aber offenbar einen neuen Trend bei den Republikanern gegeben: Ende des vergangenen Jahres wechselten auffällig viele Spender von Jeb Bush zu Marco Rubio. Rund 120 Geldgeber, die zuvor noch an Bush gespendet hatten, haben sich im Dezember für Rubio entschieden und ihm rund 250.000 Dollar zukommen lassen, wie eine Analyse von Buzzfeed zeigt.

Im Vergleich mit den Großspenden des vergangenen halben Jahres handelt es sich dabei aber um einen geringen Beitrag. Die größte Spende einer Einzelperson lag in diesem Zeitraum bei sechs Millionen Dollar und ging von Hedgefonds-Milliardär George Soros an das Clinton-nahe Super-PAC "Priorities USA Action". Die größte Einzelspende betrug zehn Millionen Dollar und ging vom Versicherungskonzern C. V. Starr & Company des US-Managers Hank Greenberg an Bushs "Right to Rise USA". Jeb Bush wird das im Wahlkampf wohl dennoch nichts mehr bringen, er liegt in aktuellen Umfragen weit hinter den Favoriten Trump, Rubio und Cruz zurück. (Text: Noura Maan, Grafik: Markus Hametner, 10.2.2016)