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Wombats sehen aus, als könnten sie kein Wässerchen trüben – aber sie können auch anders.

Foto: APA/EPA/WILD LIFE SYDNEY ZOO/STEVE LUNAM

Nottingham – Es gehört zu den Dingen, die eher unter die Rubrik "unnützes Wissen" fallen: Die Fäkalien, die ein Wombat regelmäßig von sich gibt, sind kubisch. Bis zu 100 kleine Würfel können es pro Nacht werden – auch damit ist der bärenartige Plumpbeutler, der rund einen Meter groß und bis zu 40 Kilo schwer werden kann, allein auf weiter Flur.

Vielfalt in Braun

Der Kot von Säugetieren kann bekanntlich verschiedene Formen und Größen annehmen. Beim Elefanten sind es rund 50 Kilogramm pro Tag, bei Rindern ist das Endergebnis fladenförmig, bei vielen anderen Tieren wie Hunden oder Katzen eher wurstartig. Bei vielen Pflanzenfressern nimmt es die Form von Kügelchen oder kleinen Eiern an.

Wie aber schaffen es Wombats, die ebenfalls Pflanzenfresser sind, quaderförmigen Kot zu produzieren? Und warum tun sie das? Diesen Fragen ist kürzlich die englische Verhaltensökologin Louise Gentle von der Nottingham Trent Universität im populärwissenschaftlichen Magazin "The Conversation" nachgegangen, das strenge Wissenschaft mit journalistischer Anmutung aufbereitet.

Animal Wire

Zunächst zum Wie: Wombatkacke ist nicht deshalb kubisch, weil die Tiere einen viereckigen Anus haben. Die kleinen Würfel, die Brownies verblüffend ähnlich sehen, werden bereits im Darm gebildet: Das verdankt sich zum einen der extrem langsamen Verdauung, die über zwei Wochen lang dauert und die Materie im Darm extrem trocken werden lässt. Zum anderen ist der Darm leicht gerippt, und in diesen Zwischenräumen entsteht die Form, die im weichen Enddarm beibehalten wird.

Was aber hat diese Quadratur des Kots für einen evolutionären Sinn? So wie viele andere Tiere kommunizieren auch Wombats mit ihren Exkrementen. Die Tiere sind nachtaktiv, sehen schlecht, verfügen aber über einen ausgezeichneten Geruchssinn. Außerdem sie sind territorial und können ganz schön aggressiv werden, wenn unbefugte Wombats ins eigene Revier eindringen.

Deshalb begrenzen sie ihr Territorium mit ihren Kotwürfeln, die sie auch an exponierten Stellen wie Felsen deponieren. Und damit diese Reviermarkierungen nicht von solchen Steinen herunterrollen, sind sie – voilà – kubisch. (tasch, 20.3.2016)