Bei Bena will man künftig vermehrt auf "Lagerlogistikbürokonzepte" setzen – an der Peripherie, aber auch nahe dem Zentrum. Das soll beispielsweise am neuen Standort "Kolbe66" im 23. Bezirk geboten werden.

Visualisierung: Bena

Es passierte ohne viel Aufhebens: Rund um den Jahreswechsel übernahm Regus, Anbieter servicierter Büros mit weltweit 3000 Standorten, sieben Businesscenter von Bena, seinem bislang größten Konkurrenten hierzulande. Bena gehören die Immobilien, die allesamt in Wien liegen, zwar weiterhin, für den Betrieb ist nun aber Regus zuständig, erklärt Bena-Geschäftsführer Alexander Varendorff dem Standard.

Branche im Wandel

Derzeit werden diese sieben Standorte – momentan noch unter den englischen Namen, die ihnen einst von Bena verpasst wurden – auf den Webseiten beider Unternehmen angeführt. Wer bei Bena buchen will, wird aber zu Regus weitergeleitet.

Der Deal sei im Zuge einer "Portfoliobereinigung" zustande gekommen, erklärt Varendorff. Denn die Branche sei einem Wandel unterworfen, was auch generationenbedingt sei: "Die gesamte Kommunikationstechnik zum Beispiel kann man heute schon als Gesamtpaket beim jeweiligen Provider buchen", so Varendorff. Dafür brauche man also kein Paket vom Bürobetreiber. Zwar sei es nicht so, dass das Geschäftsmodell plötzlich nicht mehr funktioniere: "Aber in fünf bis zehn Jahren wird die Welt ganz anders aussehen."

Zwei Objekte

Bei Bena will man sich daher nun vermehrt auf ein neues Konzept konzentrieren: Büros nämlich, bei denen auch Lager- und Logistikflächen vorhanden sind – und Serviceleistungen wie Haustechnik und Rezeptionsdienst optional dazugebucht werden können. Telefonie- und Kommunikationsdienste würden hier nicht mehr angeboten, so Varendorff: "Da sind die Anforderungen einfach sehr individuell geworden." Und am Ende des Tages wolle sich der Kunde diese Technik heute aussuchen. Die Preise in solchen Standorten würden mit einer Büromiete zwischen 8,50 und neun Euro pro Quadratmeter günstiger als im All-inclusive-Büro ausfallen.

Zwei solche Objekte hat man bei Bena bereits im Angebot: Das "7Senses" beim Wiener Hauptbahnhof ist seit rund einem Jahr in Betrieb. Derzeit sind dort laut Homepage noch "wenige Kleinbüros" verfügbar. Das Projekt "Kolbe66" im 23. Bezirk soll demnächst fertig werden und flexible Büroeinheiten sowie gewerblich nutzbare Lagerflächen offerieren. 30 Prozent der Flächen seien laut Varendorff bereits vermietet, wobei die Mieter aus den verschiedensten Bereichen kommen – vom Großhändler bis zum Labor. Auch reine Büromieter seien darunter.

Weitere Standorte

Ein oder zwei weitere Standorte könnten heuer noch dazukommen, sagt Varendorff. Interessant seien Standorte an der Peripherie mit guter Verkehrsanbindung, aber auch zentral gelegene Objekte.

Bei Regus setzt man indes weiter auf servicierte Büros: "Wir sind stetig dabei, unser nationales Netzwerk weiterzuentwickeln", sagt Alisa Kapic von Regus Österreich – durch organisches Wachstum und Akquisitionen. Insgesamt hat Regus nun 17 Center in Wien, Graz und Salzburg. (Franziska Zoidl, 17.4.2016)